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die Bedeutung einer
selbständigenWand-
bildung im Sinne
einer Wandmalerei
erlangen.
Ebenso hat Pro-
fessor Löffler mit ei-
ner von ihm litho-
graphierten Tapete
einen kleinen Raum
(für ein Gartenhaus)
ausgestaltet, die für
sich vollständig den
Raum beherrscht. Es
ist eine eigenartige
Leistung eines stre-
benden Künstlers,
der sich als Maler
fühlt. Er duldet höch-
stens eine weiße Pla-
stik neben seiner far-
bigen Wand. Abge-
sehen von gewalt-
samen Knickungen
der Tapete, die eine
zu bewegte Grund-
rißform hervorruft,
besitzt die Anwen-
dung dieser groß-
_ formigen, zarttoni-
Tapete der Firma julxus jacksch, (Älz{:i:S::)ff, entworfen von Dagobert Pech: gen Tapete in dem
kleinen Raum einen
großen malerischen Reiz. Diese Tapeten bedürfen nur geringer Ergänzungen
durch Möbel und Plastik, um einem Raum eine fertige Wirkung zu
verleihen.
Im Eintrittsraum zeigt Architekt Lichtblau die Fähigkeit, Anregungen
einer hochentwickelten Kunstperiode zu verarbeiten. Er beherrscht den
Farben- und Linienreiz der Barockzeit und verbindet diese Anregungen so
glücklich mit selbständigen Ideen, daß ihr Ausdruck ein solcher wird, der
ganz im Empfinden unserer Zeit liegt. Diese Arbeit tritt damit in starken
Gegensatz zu jenen, die von den alten Stoffen und Tapeten nur das Äußer-
liche des Motivs übernehmen, nicht den Geist, der die Wirkung bestimmt.
Professor Dr. Strnad geht in seiner Raumgestaltung sogar so weit, Aus-
schnitte von Tapeten in chinesischem und antikisierendem Charakter im