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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 6 und 7)

Berliner Lustgartenhi- 
storiographen der Epo- 
che Friedrich Wil- 
helms IV. Aber in die- 
sem gebändigten, farb- 
lich fest zusammen- 
gehaltenen Ensemble 
steckt trotz der Minia- 
turistentechnik ein Elan, 
so daß man das Dro- 
hend-Katastrophische 
des blutigen Nacht- 
stückes ganz fühlt. 
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Im Katalog steht 
noch das Wort von der 
Aufgabe der Sezession: 
„Sie muß die Kunst 
Linluusta der Bedburger Linkrustafabrik, entworfen von Professor Josef zeigen. die Sehen über 
Hoffmann (Raum 3) den Kämpfen der Zeit 
steht, und sie muß zei- 
gen, was jetzt den Künstler bewegt, erregt und angreift." Diese Kunst „über den 
Kämpfen der Zeit" gab immer den Ausstellungen der Sezession ein starkes Rückgrat 
und „befestigte sie mit dauernden Gedanken". So auch diesmal, wo sich die Jungen so 
unbehindert tummeln. Van Gogh und Cezanne, die Ahnherren, fehlen nie. Von Van Gogh 
sieht man diesmal außer den charakteristischen, sofort signifikanten Landschaften von 
prasselnder Strichhandschrift (die 
danebenhängenden Brockhusens 
zeigen den eifrig nachprasselnden 
Schüler dieses Meisters) eine Ku- 
riosität, die man kaum fir einen 
Gogh ansprechen würde. Nicht 
nur der Titel „Das Schweigen im 
Walde", auch die Szenerie, eine 
nackte Reiterin in der lilagrünen 
DämmerungeinesMärchenwaldes, 
spricht frappant Böcklinisch. Und 
auch einer der Cezannes über- 
rascht durch Ungewohntes. An 
Goya läßt dies Nottumo „Der 
Mord" denken mit den unheim- 
lichen Schatten wilder Stoß- und 
Griffgesten in fahlblauer Nacht. 
Drei interessante Toulouse- 
Lautrecs sieht man dann: „Die 
Dame im Kimono", „Der Geiger", 
verkrümmt vor seinem Pult, mit 
der eitlen Publikumsmiene. Ich 
fühle hier etwas von der Tragi- 
 
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kümik des ViFtUQSeTI, etwa ähn" Linkrusta der Bedburger Linkrustafabrik, entworfen von Professor 
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