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aufregendwirkemSie
hätten durchaus ein
paar l-Iäuser weiter
am rechten Ort hän-
gen können, ohne sein
Niveau zu drücken,
freilich auch, ohne es -
besonders und erre-
gend zu nuancieren.
Wir suchen das
Gute heraus. Strucks
Jude, ein ahasveri-
scher Kopf, wie sie
der eifervolle Künst-
ler, den man immer
als den letzten der
Makkabäer fühlt, oft
radierte und malte,
düster, umschattet
vom Leid der Welt,
aus der Wirrnis
von Haar und Bart
tauchend. Lebendi-
ge Tierimpressionen
von Pottner, die frei-
lich hinter seinen
leibhaftigeren Kera-
Tniken zurückbleiben- Bodenbelag aus der Triestiner Linoleurnfabrik, entworfen von Professor Josef
BESOHÜGYS gelungen Hoffmann (Raum 25)
die Enten im Rohr,
plustrig, weißballig mit stahlblauem Hals in Wellenkringel und Binsengestängel, und die
brütende Sonnenruhe mit dem Truthahn, über dessen kollerigem fahlrosa Geschlinge das
Licht spielt. Etwas hölzern aber wirkt der heilige Franziskus, der bei Pottner, dem Vogel-
freund, natürlich nicht den Fischen, sondern den Reihern und Pelikanen ins Gewissen und
ins Innere und somit doch indirekt auch den Fischen predigt.
Ernst Opplers Strandbilder zeigen die bekannte Technik, die man oft in der Sezession
sah. Sie sind sehr duftig und hauchig, als ob Schmetterlingstaub über sie hingeblasen wäre,
eine farbige Grazie von Flimmerpünktchen, die über der grautonigen Harmonie der Dünen
aufglitzern.
Eugen Spiros Meier-Gräfe-Porträt mit Zigarette am Schreibtisch hat im heftig
arbeitenden Intensitätsausdruck etwas vom Furorwesen dieses leidenschaftlichen, ruhe-
losen Künstlertemperaments erhascht. Doch die Mittel, mit denen diese merkwürdige
Mischung von Hackernder Fülle und Konzentration, die sie zur Darstellung händigt, hier
von Spiro ausgedrückt wird, wirken allzu mühsam und verraten alle Schwierigkeit der
Aufgabe. Bischoff-Culms Fischerstüclre sind in ihrer derbfiächig, breiten Niederländerei,
in der Trikolore von Gelb-Blau-Rot H in der Fischauktion schuppig-silbrig durchsetzt -
recht brav, aber etwas eintönig. Bernhard Haslers Tigerjagd quirlt ein Farbenchaos
zusammen: Grau des Elefanten, Weiß des Schimmels, das Gescheckte des anspringenden
Tigers, wildgewordene Alexandersarkophag-Motive, ohne souverän bezwingende Hand.
So rutschen wir allmählich ins Negative. Und aus diesem Bereich scheinen mir von
einigen langweiligen und daher der Erwähnung unwerten Nummern am wenigsten gelungen
die Bilder von Max Neumann. Seine Potiphar und die Grabtragung sind puppig, und die
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