gestorben I4x6, reiht sich der des Abtes Ulrich Plankenfelser, gestorben 1420,
in der Veitskapelle bei St. Peter in Salzburg" an. Mehr noch wie bei dem
Bilde des Abtes Johannes Zipfler in Raitenhaslach tritt hier der neue
Gewandstil mit seiner Häufung der parallelen Röhrenfalten und dem
Undulieren der Gewandsäume zutage. Daneben bemerken wir aber auch
zugleich, daß die weichen Hüssigen Fußfalten mehr und mehr von eckigen
und knitterigen Faltenhaufen verdrängt werden. Der Kopf wirkt wohl als
Porträt, doch hat ihm der Künstler keine besondere Mühe und Liebe zuge-
wandt. Eine bestimmte künstlerische Eigenart verrät das Werk nicht; der
Meister war ein braver Steinmetz, nicht mehr.
Einer etwas älteren Stilphase, wenn auch nicht älteren Zeit gehören
der Grabstein des Peter Nußdorfer, gestorben 1424, und jener des Abtes
Johannes Nozenhauser, gestorben X428, beide an der St. Margaretenkapelle
auf dem St. Petersfriedhof, an." Es scheinen überdies beide Werke auf die
gleiche Hand zurückzugeben. Der erste der beiden Steine weicht von der
gewöhnlichen Art der Epitaphien ab, insofern er Querformat aufweist und
eine reichere Darstellung - links eine Kreuzigung Christi mit Maria und
Johannes, rechts den knienden Verstorbenen mit seinem Wappen - gibt.
Alles ist aber kümmerlich und unzulänglich. Es mangelt jede Fähigkeit, den
menschlichen Körper richtig nachzubilden, die Aktionen sind ungelenk, die
Modellierung flach und tlau. Dieselben Schwächen wiederholen sich an dem
Grabstein für den Abt Johannes, der in kleiner Figur unter einem Kielbogen
kniend dargestellt wird. Der Meister dieser beiden Steine, ein recht schwäch-
licher Steinmetz, fühlte sich offenbar nicht imstande, ein lebensgroßes Ab-
bild der Verstorbenen zu fertigen und wählte statt dessen kleinere Figuren;
nichtsdestoweniger blieb ihm der Erfolg doch versagt.
An dem Stile der Grabplatte des Ulrich Plankenfelser halten noch fest
der Grabstein des Geistlichen Johannes Rauhenperger, gestorben I429,"""'
des Abtes Georg Waller, gestorben 1435i des Bischofs Johann Ebser von
Chiemsee, gestorben x438,'H- sämtliche bei St. Peter, und des Raitenhaslacher
Abtes Leonhard Schellenstain, gestorben 1445, an der Pfarrkirche in Neu-
ötting, den wir als das besterhaltene Beispiel jener von dem Grabstein des
Leonhard Putzer ausgehenden Gruppe abbilden (Abb. 25); selbst das Bild des
Hieronymus Posser, gestorben 1454, H-j ebenda, verharrt noch bei der ziem-
lich trockenen, fast handwerksmäßigen Art. Das Jahr 1458 nennt auch einen
Hans Paldauf Schnizer, welcher fertigte: ainen grabstain ain possament und
darzue ainen fues um das grab, auch ein Zibori und annder arbeit inbeschlossen
ettleiche Schäfftel auf und pey seiner Gnaden Altar zu Sand Cholomann hie
in dem Münster (: Domß. Die Arbeiten sind zugrunde gegangen.
" Walz, a. a. 0., Nr. 48, S. 61.
""' Walz, a. a. 0., Nr. 5x, S. 67, und Nr- 55. S. 77.
v" Walz, a. a. 0., Nr. 56, S. 79.
f Walz, 1.:. 0., Nr. 6x, S. 85.
H" Walz, a. a. 0., Nr. 66, S. 91.
11'1- Walz, a. a. 0.. Nr. 76, S. 99.
ä Mitteilungen der k. k. Zentralkommission. Neue Folge XVII (xßgx), S. x71.