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sei. Dieser Einwand läßt sich aber sofort durch den Hinweis auf das be-
kannte Bronzetaufbecken im Dorn zu Salzburg, das Meister Heinrich im
]ahre I 321 fertigte, entkräften. Auch dort erscheint Vitalis schon im Schmucke
des Nimbus, und die Beischrift nennt ihn: S. Vitalis." Übrigens ist dieser Fall
keineswegs vereinzelt. Vitalis galt eben damals schon als „heiligmäßig".
Nachdem sich die Rechnungseinträge von x497 nicht mit unserer Platte
inEinklang bringen sungen ein unge-
lassen, müßten sie fähresBild derTum-
sich auf einenGrab- ba mit acht Säul-
stein beziehen, der chen, auf denen die
nunmehr verschol- Platte ruhte, ent-
len ist. Für dessen worfen zu haben.
Gestalt ergeben sich Hierfür spricht, was
aber keinerlei An- die oben erwähnten
haltspunkte. Rafael Quellenw" und am
Sadeler gibt in des besten vielleichtjo-
Raderus Bavaria hannes Steinhauser
sancta" von zirka in seiner vita S.
16:5 ein Bild einer Vitalis über das
Tumba, auf deren Grab zu berichten
Deckplatte die Ge- wissen: „hunc lapi-
stalt des Heiligen dem innixum fuisse
mit über der Brust sexcolumnis,sub co-
gefalteten Händen lumnis autem fuisse
in I-lochrelief aus- aliud marmor etper
gemeißelt war illud inferius mar-
(Abb. 27). Aus dem mor excrevisse li-
Stiche Schlüsse auf lium" und an an-
den Stil der Figur zu derer-Stelle erwähnt
ziehen, ist unmög- er des „lapidis mar-
lich, ja unstatthaft. morei innixi super
ein iel- se columnas sub
Sadelersch tv Abb. 29. Grabstein des Marünus Räuter aus der _ ,
mehr nur nach all- St Andnaskqw", in 5,1mm; quibus hormnes po-
gemeinen Anwei- terant devotionis
causa irrepere et pavimentum interius sepulchri deosculariWi- Außerdem wird
uns berichtet, daß bei der Öffnung der Gruft im Jahre 1627 „die sechs Säulen
weck gebrochen und das Grab auch umb zwei Schuch etwas von dem
Altar" (des heiligen Andreas) zurückgesetzt worden seirH Damals erhielt
das Grabmal dann die Gestalt einer Scheintumba, wie sie uns Abt Amandus
Pächler schildert (Abb. 28): „in angulo Meridionali Ecclesiae nostrae juxta
"' Hans Tietze, Die kirchlichen Denkmal: der Stadt Salzburg, Wien 19:2, S. 35, und Tafel lV.
m" Matthäus Raderus, Bavaria sancta, München i6x5, II, S. 37.
"n Siehe Anmerkung S. 458.
1' Amandus Päcbler, Disquisitiones in vitam et miracula sanctissimi Vitalis, Salzburg 1663. S. 8x.
1-1" Amandus Pächler, Historische Beschreibung vom Leben des heiligen Viralis, Salzburg 1663, S. 86.