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dieses Bildhauers, den er recht glaubhaft auf Meister Eybenstock tauft,
. zusammengestellt. Zu Eybenstocks Werken zählt Leonhardt wohl mit Recht
auch die Grabplatten des Propstes Petrus, gestorben 1445, im Kloster Au und
des Archidiakons Thomas Surauer, gestorben 145 5, im Kloster Gars. Damit
gelangen wir zur äußersten westlichen Grenze unseres Gebietes, ins Inntal.
Es muß auffallen, daß,
während die Grabplastik
von etwa 1450 an dort eine
Anzahl trefflicher Werke
unter eigener Schule schuf,
sich aus der ersten Hälfte
des Jahrhunderts dort nur
einige wenige Steine finden,
die sich mit dieser späteren
Schule nicht in Einklang
bringen lassen und sich wie
die beiden eben erwähnten
Werke deutlich als Import
zu erkennen geben. Unter
den Wappensteinen findet
sich kaum ein einziges
Werk von nennenswerter
künstlerischerDurchbildung,
keines von der Vollendung
wie die Platten Hans I-Iai-
ders in Seeon, Baumburg
oder I-Iaslach, und von
den iiguralen Grabmälern
kommt im Rahmen dieser
Abhandlung, deren Mittel-
punkt der Seeoner Meister
bildet, nur ein Werk in
Betracht, die Grabplatte
des Georg Fraunberger
von Haag, gestorben 1436,
in Kloster Gars (Abb. 31).":
Diese mächtige Platte - sie mißt 2'53 Meter in der Höhe und I'6 Meter
in der Breite - bildete, wie aus der Schräge und ihrer nach auswärts fußen-
den Umschrift erhellt und wie auch Wiguleus Hund bestätigt, der von
„einem erhebten Stein" spricht, den Deckel einer Tumba oder lag wenigstens
erhöht über dem Paviment der Klosterkirche?" Heute steht sie aufrecht in
Abb. 3x. Grabplatte des Georg von Fraunberg im Kloster Gars
"' Die beiden andern Grabsteine, der des Archidiakons Jakob Hinderkircher in Gars und des jägermeisters
Konrad Zeller in Attel, werden in anderem Zusammenhang behandelt werden.
"i Wiguleus Hund, Bayerisch Stammenbuch, I (x5g8), S. 56.
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