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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 8 und 9)

quitetis art eingesetzt"? Jedenfalls enthält jener Ausdruck keinen Hinweis 
auf die italienische Majolikatechnik, sondern nur eine Verstärkung des 
Sinnes: Porträtmedaillen, wie sie von der Renaissance in bewußter Nach- 
ahmung der römischen Sesterzen geschaffen wurden. 
I-Iirschvogel war die Medaillenkunst seiner Zeit nicht fremd. Matthes 
Gebel hat sein Bildnis 1543 gegossen (Abb. I). Der Revers dieser Medaille 
(der nach Domanig nicht von Gebel herrührt) zeigt in der gleichen Ausführung 
wie auf dem Titelblatt der im selben Jahr erschienenen Geometrie Hirsch- 
vogels dessen Motto, und es ist immerhin auffallend, daß eine zweite Medaille 
des Jahres r543, die Matthes Gebels seltenes Zeichen trägt, Ferdinands I. 
Hofmaler Jakob Seysenegger darstellt, den I-Iirschvogel im Vorwort des 
nämlichen Geometriebuches als Veranlasser der Ausgabe nennt und als 4 
seinen Freund bezeichnet (Abb. 2). Eine dritte signierte Gebel-Medaille des 
Jahres 1543 gilt Ulrich Stark, dem Vater des Hans Stark, dem l-lirschvogel 
die Geometrie widmete, als seinem „insonders lieben Herrn und Fürderer" 
(Abb. 3). Eine vierte (Abb. 4) zeigt das Bildnis des Münz- und Antiquitäten- 
sammlers Leopold I-Ieyperger, Ferdinands I. Hofzahlmeisters, Schatzmeisters 
und Burggrafen zu Wien, dessen Wappen" (Abb. 5) Hirschvogel radierte, wie 
auch dem Wappenrevers der Medaille auf den Frankfurter Schultheiß Haller 
(Abb. 6) eine 
(nicht signierte) 
Wappenradie- 
rung I-Iirschvo- 
gels entspricht. 
Es haben also 
augenscheinlich 
intimere Bezie- 
hungen zwischen 
Hirschvogel und 
Matthes Gebel 
bestanden. Merk- 
würdig ist auch, 
daß dieTätigkeit 
des letzteren, der 
" Vgl. Jahrbuch 
d. k. k. Zentralkommis- 
sion (Wien) Di, S. 7x. 
i" Vergl. Berg- 
mann, Medaillen auf 
berühmte und ausge- 
zeichnete Männer des 
Ösxerr. Kaiserstaates, 
Wien m44. l, S. 288. 
Bergrnanns wertvolle 
genealogische Ermitt- 
lungen sind auch im 
folgenden wiederholt 
Abb. 8. Medaillenartiges Filrstenbildnis, Karl V., Radierung von Augustin Hirschvogel benutzt. 

	        
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