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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 8 und 9)

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Daß die Terrakottaplastik schon in 
früherer Zeit in Nürnberg gepHegt wurde, 
beweist unter andern die Figur des Evan- 
gelisten Johannes in der Sebalduskirche 
und der überlebensgroße Kopf an der Süd- 
seite der Moritzkap elle. Das Hauptwerk der 
Schule ist das bisher infolge entstellender 
Ergänzungen und einer über das Material 
täuschenden Bemalung allen Forschern 
entgangene „Abendmahl" des Johannes- 
altars in der Lorenzkirche (Abb. 11), eine 
mit Ausnahme der besonders eingesetzten 
Hände in einem Stück gebrannte umfäng- 
liche Gruppe. Zur Geschichte dieses Altars 
bemerkt I. W. l-Iilpert in seiner Schrift 
über die Kirche des heiligen Laurentius, 
Nürnberg 1831, Seite 16: „Der Johannis- 
altar, sonst dort, wo jetzt der Taufstein 
steht, seit 1823 aber dem I-Iauptaltar zur 
Abb. u. Nürnberg" Terrakvtlßüzur. um 14W Rechten (Nr. 20) beiindlich, scheint von 
der Irnhoiischen Familie herzustamrnen, 
die ihn 1521 und 1710 renovieren ließ. Mit einer Pfründe hat ihn im 
Jahre 1412 fer. tert. p. Invoc. vermehrt Johann 
von Holfeld, Plebanus an unserer Kirche. An den 
Reliquientürchen waren sonst die Heiligen Gereon 
und Gregorius mit dem Imhof- und Welser-Wappen 
gemalt, gegenwärtig findet man davon nichts 
mehr. Darüber sieht man in einer Vertiefung 
die zwölf Apostel mit Jesu das Abendmahl 
halten, aus Bildhauerarbeit recht gut gemacht. 
Weiter oben in der Mitte des Altars Sind 
in einem Behältnis drei Knochenreli- 
quien vom heiligen Gereon, die Ulrich 
Imhof 1370 vom Kapitel St. Gereon in 
Köln erhalten hat und mit Gold einfassen 
ließ." 
Für die Datierung der Terrakotta- 
gruppe können die ersten Zahlen (1370 
und 1412) einen Anhalt geben. Bei einer 
der späteren Restaurationen, wohl erst 
1823, ist der Oberkörper der Figur vorn 
rechts, die in den stilistischen Zu- 
sammenhang nicht hineinpaßt, ebenso 
wie der   Hintergrund links lIl Abb. 14. Nürnberger Terrakotuügur, um 1400 
 
 
 
 
 
 
 

	        
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