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an, doch darf sie keineswegs auf ein Versagen künstlerischer Kraft, sondern
muß vielmehr als bewußter Verzicht gedeutet werden; schon das kleine
Figürchen des Abtes Simon an der Tumba kann dies beweisen. Der Meister
wollte es so; es war künstlerische Absicht.
Wie unterscheiden sich vor allem die Arme! Bei dem Pienzenauer und
Taufkircher das Steife, Eckige der Bewegung, die streng in einer Ebene
verharrt, bei Aribo aber das natürliche Anschmiegen des Oberarrnes an den
Körper und das rechtwinklige Hervortreten des verkürzt gezeichneten Unter-
armes aus der Ebene und die fein beobachtete Beugung der Hände. Welcher
Reichtum von Bewegungsmotiven hier gegenüber der nüchternen schema-
tischen Behandlung der Arrne und Hände dort!
Den wichtigsten Faktor, man darf ihn wohl kurzweg Stimmungsfaktor
nennen, bildet der Mantel. Er faßt die Gestalt zusammen, er mäßigt den
Lauf der Umrißlinie, er hebt die
Leere zwischen dem Oberkörper und
den Armen auf, die den Gestalten
des Taufkircher und Pienzenauer
etwas Zerrissenes gibt; er verleiht
dem Unterkörper eine breitere Folie.
All diese Einzelheiten ergeben als
Summe eine Größe und Wucht der
ritterlichen Erscheinung, wie sie
jenen Rittern vollkommen mangelt.
Trotz aller Symmetrie in den Haupt-
linien des Mantels wechselt aber
dennoch unauffällig das Gefältel, das
auch ein klares Verständnis für eine
überall sichtbarlich begründete Man-
nigfaltigkeit erkennen läßt, wie zum
Beispiel in den straffen, durch die
Arme bedingten Schulterfalten, den
frei und unbehindert abfallenden
Längsfalten und den am Boden hin-
schleichenden Säumen des Mantels.
Aber all diese Einzelmotive können
Vertikale und Symmetrie nicht ins
Wanken bringen, ja in ihren Varian-
ten scheinen sie nur da zu sein, um
deren Grundzüge erst recht ins Auge
treten zu lassen. Der Vertikalismus
der Egürlichen Erscheinung wird
noch besonders durch die Geraden
der Bannerstange und des Schwertes
Abb. z. Deckplatte des Grabmals des Pfalzgrafen Aribo _ _ _
im zum" Seeun gehoben. In dieser starren Linien-