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schaltenf" Die Ulmer Herkunft des Albarellos von 1544 könnte eher im
Zusammenhang stehen mit dem Umstand, daß Hirschvogels künstlerische
Tätigkeit, wie oben erwähnt, durch vielfache Beziehungen mit der Familie
Gienger verknüpft war, die zu den ältesten Geschlechtern von Ulm gehörte.
Georg Gienger war
gerade in der hier
in Frage kommen-
den Zeit (gegen
1544) Landvogt der
österreichischen
Landvogtei Ober-
schwaben. Sein
Vater Damian ist
im Jahre 1544 von
KönigFerdinandI.
zum Ritter des
heiligen römischen
Reiches erhoben
worden, für Lei-
stungen im Bau-
ernkrieg. Aus ähn-
lichem Anlaß wur-
de schon früher
der mutmaßliche
UrbesitzerderKöl-
ner Fayence-Eule
vorn Jahre 1540,
der Bürgermeister
Kessenring in Über-
lingen am Boden-
see, mit dem Adels-
brief ausgezeich-
net. Das Ehrenge-
schenk des Eulen-
J 4 4d n d:
D52iiiiiikgäi-Kitcäiäiätyfßääli Pokaß kömmhm
Georg Gienger, der
Abb. 2B. Wappen des Franz Igelshofer, Radierung von Augustin Hirsehvogel zuerst in Diensten
des Konstanzer
Hochstifts stand, vermittelt haben, ebenso wie man in seinem Bruder
4' Auch den Umstand, daß der Hamburger Teller (Abb.25) aus einer Stuttgarter Privatsammlung kommt,
wird man nicht ernstlich zu deren Ungunsten in die Wagschale werfen können. Als gleichwertiges Argument
könnte dem gegenüber Hirschvogels Porträtradierung des Chunrad Schallius Stuttgardin. Civis (B. 4a) (Abb. 9)
geltend gemacht werden. - Villingen im Schwarzwald, auf das von anderer Seite hingewiesen wird, steht,
soweit ich nach dem Ofen des Hans Kraut in London urteilen kann, in stilistischem Zusammenhang mit der
Schweiz (Winterthur). Vielleicht gehört dahin ein frühes Kaehelfragment mit der Kreuzigungsdarstellung im
Besitz von Direktor Pazaurek in Stuttgart. Den Wappenteller von 1548 in Sevres (Studien etc. Abb. 98) möchte