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Die Gegend nördlich und nordwestlich von Gratzen ist eine Ebene mit sanften wellen
förmigen Erhebungen, abwechselnd mit Wald, Wiesen, Teichen und Äckern bedeckt. Sie
erhält ihren besonderen Reiz bei der Bahnstation (Jakute) durch die großen, zwischen
ausgebreiteten Forsten gelegenen Teiche. Dazwischen fließt der Strobnitzbach und wendet
sich sodann in nordwestlicher Richtung einem breiten Thale zu, welches von zahlreichen
Ansiedlungen belebt ist. Nordwärts ober demselben liegt Forbes (Borovany), dessen im
XV. Jahrhundert gestiftetes Kloster von Kaiser Joseph II. aufgehoben wurde. Westlich
davon befindet sich der fürstlich Schwarzenberg'sche Meierhof Trocnow auf einer Hoch
ebene und nicht weit von dem Walde, an dessen Rande der Husitenfnhrer Zizka geboren
sein soll. Die denkwürdige Stelle wird häufig besucht, unbeachtet dagegen bleibt der Ort,
wo Zizka seine Jugendjahre bei seinen Eltern verlebte, ein grüner Anger, worauf man nur
schwache Spuren von zwei ehemaligen Bauernhöfen vorfindet. Unterhalb Ostrolow-Anjezd
wird das Thal des Baches wilder. Noch berührt derselbe den Ort Komaritz mit einem
interessanten im Renaissancestil erbauten Schlößchen, welches dem Stift Hohenfurth gehört,
und fällt bei dem Dorf Stropnice in die Maltsch. Ein anderer Zufluß derselben ist der
schon erwähnte Schwarzauer Bach. Die bedeutendste an ihm gelegene Ortschaft ist das
Städtchen Beneschau, dessen nächste Umgebung ein schönes Landschaftsbild bietet. Dazu
trägt der Ort selbst bei, dessen ziemlich großer Ring zwar zu der Kirche nur langsam
abfällt, dessen untere Theile sich jedoch in das pittoreske Thal herabsenken, während
sämmtliche Höhen vom Steinberg bis zum Hochwald die Umrahmung des Bildes gegen
Osten bilden.