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fürst Friedrichs zu Wittenberg"
(vielleicht von Dürer). Dann
gibt es eine Plakette im Ger-
manischen Museum, einen Stich
vom Monogrammisten I H 15 3x
(Nagler, Monog. III, 2525) und
endlich eine Nürnberger Medail-
le der ehemaligen Sammlung
Lanna (Auktionskatalog III,
1492, T. 55, im Katalog die
merkwürdige Erklärung von
einem „geköpften Bären"), die
inhaltlich unserer Scheibe nahe-
stehen.
Eine weitere Monolith-
scheibe ist gleichfalls durch ein
soeben erschienenes Werk lo-
kalisiert worden. Leo Balet hat
in seiner „Schwäbischen Glas-
malerei" (Stuttgart 1912, S. 45,
Abb. VIII) nachgewiesen, daß eine um 1630 entstandene schwäbische
Scheibe unseres Museums, die das Trinkgelage einer Glasmaler- oder
Malergesellschaft darstellt, aus der Werkstätte der Reutlinger Glasmaler-
familie Maurer stammt, zumal da das Künstlerwappen auf den drei Schildern
identisch sei mit einem Siegel des Christoph Maurer aus dem ]ahre 1673.
Voll intimen Reizes ist all das Beiwerk: die Kostüme, Möbel und die Trink-
geräte sowie die kleine ins Butzenscheibenfenster eingesetzte ovale Wappen-
scheibe. Aus dem Besitze eines schlesischen Landgeistlichen im Jägerndorfer
Kreis erwarb das Museum eine interessante Olmützer Goldschmiedearbeit
der Spätrenaissance, einen Serpentinpokal mit silbernem, vergoldetem
Fuß und Deckel. Der graugrüne, grau gefleckte und geaderte Ton des
Steines verbindet sich mit dem warmen Gold des Metalls zu feiner
dekorativer Wirkung. Es wäre eine lockende Aufgabe, einmal die von Gold-
schmieden und Zinngießern montierten Serpentingefäße der Renaissance
und Barockzeit zusammenzustellen und zu beschreiben. Man liebte den
Stein im XVI. und XVII. Jahrhundert sehr, und besonders die Fassung in
Edelmetall bezeugt den Wert, den man ihm zuschrieb. Vor allen Dingen
wäre es wichtig, die alten Fundorte zu eruieren, in denen man den Serpentin
bergmännisch förderte. Wir wissen von alten Bergwerken in Plurs (Grau-
bünden, jetzt in italienischem Besitz). die 1618 durch einen Bergsturz zer-
stört wurden. In Plurs haben sich, wie mir Dr. Angst mitteilt, Goldschmiede
während der Renaissancezeit angesiedelt, die den Stein gleich an Ort und
Stelle faßten. Eine ähnliche Kunsttätigkeit läßt sich in derselben Epoche in
" Bruck, Kurfürst Friedrich der Weise, S. x50.
Abb. 23. Runde Scheibe mit Darstellung eines Gastmahles,
Köln, um 1510 (Museum in Troppau)
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