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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 11)

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Sachsen konstatieren, in Zöblitz im Erzgebirge. Die dort zutage gebrachten 
Steine hat man sowohl in Zöblitz verarbeitet und gefaßt als auch nach den 
damaligen Kunstzentren exportiert, so nach Augsburg und Nürnberg. Von 
letzterer Stadt haben wir aus dem Jahre 1611 einen direkten Beweis; da wird 
dem Nürnberger Bürgerjoachim Schiffe} erlaubt, „seine serpentinstain zu ver- 
kauffen"."' Der Olmützer Serpentinpokal dürfte wohl aus den gleichfalls sehr 
ergiebigen Werken von Rei- 
chenstein in Schlesien stam- 
men. Die Fassung des Fußes 
umgibt ein getriebener Fries 
von Rollwerkkartuschen und 
Früchten sowie Blumen; das 
den Rand des Pokals und 
des Deckels einschließende 
Silberband ist graviert. Der 
kegelförmige Aufsatz des 
Deckels wird in dessen inne- 
rer Fläche durch eine run- 
de Scheibe mit dem von 
einem gravierten Lorbeer- 
kranz umgebenen Allianz- 
Wappen zweier mächtiger 
mährischen Adelsgeschlech- 
ter festgehalten, der Krörna 
von Konepas und der Za- 
sti-izl, worauf auch die in 
tschechischer Sprache gra- 
vierten Inschriften darüber 
hindeuten, nämlich B K Z K 
und B Z Z. In dem außer- 
ordentlich seltenen, 1593 zu 
Olmütz erschienenen heral- 
Abb. 24. Bunte Glasscheibe mit einerDarslellungaus derErzählung disch-genealogischen Wer- 
vom ungerechten Richter, Nürnberg, Hirschvogel-Werkstatt, um ke„ZrdtadliS1awnehoMarg_ 
1520 (Museum m Troppau) __ 
kfabStWl] Morawskeho etc." 
finden wir nun, daß um 1580 ein Kröma eine Zastrizl heiratete. Am Fuße ist 
das Olmützer Beschauzeichen eingeschlagen, das ich anläßlich der Gold- 
schmiedearbeitenausstellung im Troppauer Museum im Jahre 1904 festlegen 
konnte, außerdem das Meisterzeichen K im konturierten Schilde. Für diesen 
Buchstaben K kommen nach Kux drei Olmützer Goldschmiede in Betracht, 
die zu dieser Zeit in der dortigen Zunft inkorporiext waren, nämlich Thomas 
Kaltschmidt (1568-1581), Bartl Kornochs (1561- 1585) und Christoph 
Kreydt (1570-1599). Unter diesen drei möchte ich Kaltschmidt ausscheiden, 
"' Hampe, Ratsverlässe, ll, 243g.
	        
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