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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 11)

hervorgehoben. Das erste derselben ist 
ein Geschenk des Ehrenkurators des 
Troppauer Museums, Herrn Georg Baron 
Bess-Chrostin zu Wien. Es ist eine 
Flasche von ovalem Grundriß (Abb. 30) 
auf sechs niedrigen Füßen, die an den 
Schmalseiten einmal eingezogen ist und 
daselbst zwei Ösen hat. Auf der Schulter 
der Flasche liegen in flachem Relief bei- 
derseits auf den breiten Flächen zwei 
Girlanden von ineinandergesteckten Blü- 
tenkelchen, wie sie in der österreichi- 
schen Ornamentik von 1700 bis zirka 
1730 sehr häufig sind. Am unteren Ran- 
de dieser Breitseiten sind je zwei japani- 
sche Blütenzweige aufgelegt, die sich 
sehr oft auf den Hohlgefäßen und den 
Unterseiten der Schüsseln finden. Die 
Mitte aber der breiten Flächen nehmen 
zwei Reliefmedaillons ein, einerseits das 
Brustbild Karls VI., andrerseits dasjenige 
seiner Gemahlin, der Kaiserin Elisabeth. 
Im Wiener Porzellanwerk habe ich bereits (S. 35 f.) 
Porzellane der Dupaquier-Zeit mit denselben Reliefs 
nachgewiesen, deren Formen nach Medaillen von 
Warou und Becker angefertigt worden sind. Eine 
Flasche von der Form der jetzt unserem Museum 
geschenkten war aber bisher noch nicht bekannt. 
Zu den interessantesten plastischen Arbeiten der 
kaiserlichen Wiener Porzellanfabrik ist das in kraft- 
vollen spätbarocken Formen modellierte unbemalte 
Weihwasserbecken zu rechnen (Abb. 3x). Die Mitte 
des Ganzen nimmt eine relietierte Kartusche ein, die 
zur Aufnahme eines Bildes bestimmt war. Links und 
rechts sitzen auf der Umrahmung zwei Putten, ein 
dritter, den unteren Abschluß bildender Putto stützt 
die Muschel, die für das geweihte Wasser bestimmt 
war. Den oberen Abschluß bilden zwei geflügelte 
Engelsköpfchen in Wolken mit der Taube des heiligen 
Geistes. Die meiste Verwandtschaft zeigt das Weih- 
wasserbecken mit dem Relief des Berliner Kunst- 
gewerbemuseums, das unter einem von derKaiserkrone Abb- sz- Milchkanne 
überragten Baldachin das Doppelporträt der Kaiserin "s 3mm" P "m11" m" 
, _ _ buntem Tierstilck, x79: (Mu- 
Maria Theresia und ihres Gemahls Franz I. von seum in Troppau) 
 
Abb. 3x. Weihwasserbecken aus Wiener Por- 
zellan, um x745 (Museum in Troppau) 

	        
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