des Ostens in ein Museum zu bannen, zuerst in die Tat umgesetzt habe. Professor Adolf
Fischer, dessen Lebenswerk das Museum ist, hat während seines längeren Aufenthaltes
in Ostasien und später auf verschiedenen Expeditionen nach Ostasien seine Sammlung
zusammengebracht und durch viele auserlesene Stücke bereichert, die nun im Besitz der
Stadt Köln dazu berufen sein wird, dem reichen geistigen Leben der Stadt Köln neue
Anregung zu geben.
Die Sammlungen sind in 32 Räumen untergebracht. Die ursprünglichen Pläne des
Museums wurden von Stadtbaurat Georg Pauly in Kiel geschaffen. Für Köln wurden sie
von dem Architekten Franz Brantzky umgeändert, der dem Ganzen die äußere Form gab.
Der Bau des Ostasiatischen Museums steht in räumlichem Zusammenhang mit dem städti-
schen Kunstgewerbemuseum. Die Inneneinrichtung entwarf der Innenarchitekt Dr. J.
Frank aus Wien. Am Eröffnungstage wurde ein 204 Seiten umfassender illustrierter
Führer durch das neue Museum ausgegeben.
EIPZIG. BAÜFACHAÜSSTELLÜNG. Auf der Internationalen Baufachaus-
stellung in Leipzig wurde die Kunsthandlung Artaria ä Co., welche als einziges
Objekt die in ihrem Verlag erscheinende Monatsschrift des Österreichischen Museums
„Kunst und Kunsthandwerk" ausgestellt hatte, mit der goldenen Medaille der Ausstellung
ausgezeichnet.
EIPZIG. BÜCHFACHAÜSSTELLÜNG IgI4. Am x6. v. M. fand in Wien unter
dem Vorsitze des Präsidenten Christoph Reisser eine Sitzung des Exekutivkomitees
für die österreichische Beteiligung statt, zu der in Vertretung des Ministeriums für öffent-
liche Arbeiten Sektionschef Dr. Adolf Müller und Ministerialrat Wilhelm I-Iaas, ferner
kaiserlicher Rat A. C. Angerer, Hofrat Dr. Eder, Hofrat Dr. Himmelbaur, Regierungsrat
Professor Hoffmann, kaiserlicher Rat Honetz, Regierungsrat von Larisch, Hofrat Dr. Lei-
sching, Kommerzialrat Müller, Direktor Professor Roller, Verwaltungsrat S. Rosenbaum,
Fabriksbesitzer Karl Scheibe, Hofrat Dr. A. Vetter und der Leiter der Geschäftsstelle
Oberinspektor Dobry erschienen waren. In dieser Sitzung wurden wichtige Referate erstat-
tet, aus denen das lebhafte Interesse der Wiener Kreise für die Leipziger Buchgewerbeaus-
stellung einerseits und die Fülle der bisher geleisteten Arbeiten andrerseits zutage traten.
Ungeteilten Beifall fanden die vom Chefarchitekten Regierungsrat Hoffmann vorgelegten
lnstallierungspläne.
IENZ. JAI-IRHUNDERTAUSSTELLUNG IM MUSEUM FRANCISCO-
CAROLINÜM. Das Linzer Museum hat es unternommen, in einer Jahrhundert-
ausstellung, die am jahrestag der Schlacht bei Leipzig eröffnet worden ist, eine Anzahl
der wichtigsten im Lande Oberösterreich befindlichen historischen und künstlerischen
Denkmäler zu vereinigen, welche auf das Zeitalter Napoleons und speziell auf den öster-
reichischen Anteil an den Befreiungskriegen Bezug haben. Es hat sich überraschend viel
Material vorgefunden und wie immer bei solchen Ausstellungen kamen künstlerisch
wichtige Dinge zum erstenmal zum Vorschein, die bis dahin ein Dasein im Verborgenen
geführt hatten. So zum Beispiel ein wundervolles lebensgroßes Brustbild Kaiser Franz I.
von Johann Baptist Lampi dem Jüngeren, datiert und signiert, das den Monarchen in
Feldmarschallsuniform zeigt und in der zarten Vertriebenheit der modellierenden Töne,
in der diskreten Farbigkeit und dem Adel der Auffassung so gut ist wie ein bester Füger,
dessen Schüler Lampi bekanntlich war. Das vornehme Bild ist bei dieser Gelegenheit in
den Besitz des Museums übergegangen. Aus oberösterreichischem Privatbesitz stammen
ein paar größere, gleichfalls signierte und datierte figurenreiche Gouacheminiaturen von
BalthasarWigand, die Ereignisse der Leipziger Schlacht vorn r8. Oktober (Fürst Schwarzen-
berg überbringt auf dem weiten wimrnelnden Schlachtfeld den verbündeten Monarchen
die Siegesnachricht) und vom ig. Oktober (Erstürmung des Grimmaischen Tores mit dem