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schnittlich 33 Prozent der Einwohnerzahl, Womit es zu den stärkstbesuchten
Museen Österreichs und Deutschlands gehört - nicht bloß, weil seine
Sammlungen gewählt und gut geordnet sind, sondern auch, Weil seine Leitung
alle mit der Kunst zusammenhängenden Bestrebungen zu unterstützen und
zu fördern sucht, die im Lande erreichbar sind. Sein rühriger Direktor
Architekt Julius Leisching begründete die Vereinigung mährischer Orts-
museen, den Deutschmährischen Kunstgewerbebund und die Briinner Gesell-
schaft der Kunstfreunde, er gehört dem Deut-
schen wie dem Österreichischen Werkbund
an, er hat den Verband österreichischer Kunst-
gewerbemuseen und den Deutschmährischen
Verband für Heimatschutz ins Leben gerufen
und durch Veranstaltung zahl-
reicher temporärer Ausstel-
lungen in den Räumen des
Museums anregend und bele-
bend zu wirken verstanden.
Die ursprünglichen Ziele
haben im Laufe der Zeit man-
che wichtige Veränderung er-
fahren, wie die Anschauungen
über die Aufgabe der Kunstge-
werbemuseen sich wan-
delten. Noch bis vor
wenigen Jahren bildete
der Kontakt mit den
gewerblichen Kreisen
einen wichtigen Zweig
der Museumstätigkeit.
Die Abteilung für tech-
nische Förderung des
Pariser Standuhr von Berthoud, weißer Marmor mit Goldbronzebeschlägen, Kleingewerbes, welche
die weibliche Gestalt in braunpatinierter Bronze, XVIII. Jahrhundert dem Museum angeglie
(Erzherzog Rainer-Museum, Brünn)
dert war, ist nunmehr
ausgeschieden worden. Die Bedürfnisse der Sammlung wuchsen; das alte
Gebäude, vom Architekten Johann G. v. Schön nach ähnlichen Grundsätzen,
aber wesentlich kleiner wie das Wiener Museum Ferstels errichtet, genügte
den Ansprüchen nicht mehr; nun ist eine bauliche Umgestaltung durchgeführt
worden, mit der eine Neuordnung im Zusammenhang steht.
Anläßlich der Feier des vierzigjährigen Bestandes wird die Sammlung
ihren Freunden auch in einer neuen übersichtlicheren Form zugänglich
gemacht werden. Durch Räumung der technischen Abteilung, Verlegung
der Bibliothek und Kanzleien sind Räume frei geworden, die insbesondere
der Möbelsammlung des Museums zugute kamen.