Renaissance der Natur stand, wie eng das
gemalte Bild mit der bunten Schnitzerei ver-
wandt ist; wie innerlich beide Empfindungen
auszudrücken vermochten, wie fein das Leben
beobachtet wurde. Eine Seitenwand enthält
wertvolle Meßgewänder, Teppichstücke, Stik-
kereien, unter denen einerseits der prächtige Hgu-
rale Hildesheimer Teppich ein gewirktes Stück von
besonderer Schönheit und Seltenheit bildet, wäh-
rend eine Kasel mit der Jahreszahl 1487 und den
Wappen der Dub und Zastrizel ein treHliches
Exempel der Hochstickerei ist, von edlem Umriß
undfeinerFarbenwir-
kung. Auch einige Vi-
trinen mitKleinplastik,
mit Schmuckstücken
in Metall und Elfen-
bein, dienen hier zur
Vertiefung des Ein-
blickes. Sie führen uns
in die Kleinkunst ein,
deren intimer Reiz ja
manchmal eine noch
eindringendere Wir-
kung zu üben vermag
Mährischer bunlbemalter 0m. mit Wie große Stüßke de-
dem Wappen des Dr. Johann Kalt- korativer Art
Schmidt von Eisenberg, aus Schloß
DEewohostitgMitte des XVIIJahr- D16 edle Emall"
hunderts (Erzherzog Rainer-Mu- kunst, dig vgfnehme
selmh 5mm) Verwertung edler Me-
talle; die an der Ausstattung, an den Gebrauchs-
stücken kirchlicher Zeremonien auftreten, sind
hier mit einigen feinen Proben vorgeführt. Daß
der Brünner Dom seinen Besitz an kunstge-
werblichen Kostbarkeiten leihweise dem Muse-
um zur Verfügung stellt, ermöglichte die Ver-
vollständigung des Einblickes in die kirchliche
Kunst, der hier geboten ist. Der übrige Teil des
Erdgeschosses wird für temporäre Schaustel-
lungen bereit gehalten. Wir müssen daher das
erste Stockwerk aufsuchen, um den Sammlungs-
bestand näher kennen zu lernen und an den
weltlichen Arbeiten die stilgeschichtliche Ent-
_ _ Brünner Empireofen, weiß glasiert
Wlßklllng ZU studieren. (Erzherzog Rainer-Museum, Brilnn)