332
ihrer Bogenstellung und den eingefügten bunten Schweizer Glasscheiben,
der Ofen aus Winterthur mit dem Ofensitz, die schwere Holzdecke, all dies
stimmt gut zusammen, wenn auch nicht alles genau aus derselben Quelle
stammt. Die Stubenwände und Decke sind 1659 datiert, während der Ofen
von Abraham Pfau 1644 gearbeitet wurde und die Glasscheiben aus der
Lord Sudeley-Sammlung von Züricher und Wyler Meistern noch früher
(1609 und 1620) entstanden. Die Einheitlichkeit liegt in der inneren Verwandt-
schaft des Zeitge-
schmackes und in
der zufälligen Ver-
bindung sich ergän-
zender Stücke aus
derselben Gegend.
Solche Erwerbun-
gen gelingen heute
selten. Sie sind hier
um so mehr von Be-
deutung, als gerade
an so frühen Wer-
ken Mähren nicht
reich ist.
Der nächste
große Raum, wel-
cher der Barockzeit
gewidmet ist, konn-
te schon stärker die
mährische Prove-
nienz betonen. Ei-
ne geschnitzte und
weiß getonte Decke
Temperantia-Schüssel von Caspar Enderlein. Zinn, Nürnberg 16x: (Erzherzog m_it stark farbigen
Rainer-Museum, Brünn) Blldern Stammt aus
Tannowitz bei Ni-
kolsburg, ein großer geschweifter Schrank von Auspitz. Die übrigen mitunter
prächtigen Stücke des Raumes sind fremder Provenienz, wie der Hamburger
Schapp und andere mehr.
Auch die bemalte Rokokostube, die dann folgt, ist Schweizer Ursprungs;
sie bildet nur den zeitgemäßen Rahmen für das Porzellan, das in kleinen
Vitrinen zur Schau gestellt ist und gute österreichische Arbeiten (Wiener
figurale Stücke) neben Meißner, Berliner und Frankenthaler Porzellan zeigt.
Der letzte Raum der Reihe ist dem Empire und Biedermeier gewidmet.
Hier ist vor allem ein reizvoller achteckiger Empireofen Brünner Provenienz;
die Vitrinen, Sitzmöbel, Tische sind fast sämtlich in Österreich ent-
standen, wie der bildliche Schmuck der Wände und das, was die Vitrinen