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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 10)

dem Jahre xgxo an und hat dem Institut warme Sympathien entgegengebracht. Das 
Museum wird ihm ein dankbares Andenken bewahren. Der Direktor des Instituts hat an 
die Fürstin -Witwe Ida Schwarzenberg ein Kondolenztelegramm gerichtet. 
ERSONALNACHRICHT. Das Ministerium für öifentliche Arbeiten hat den 
Vizedirektor des Österreichischen Museums Regierungsrat Dr. Moritz Dreger aus 
Anlaß der Auflösung der Kunststickereischule seiner Verwendung als externer Hilfslehrer 
an der Zentrallehranstalt für Frauengewerbe enthoben und ihm für seine vorzügliche 
Dienstleistung an der genannten Anstalt die Anerkennung ausgesprochen. 
ESUCH DES MUSEUMS. Mehr als 300 der zur Naturforscherversammlung 
nach Wien gekommenen Damen haben am 24. v. M. Vormittags unter Führung von 
Frau Hofrat von Wettstein und Frau Professor Oberhummer das Österreichische Museum 
besucht. Die Damen wurden von Direktor Hofrat Dr. Leisching, I. Vizedirektor Regierungs- 
rat Folnesics und den Kustoden Regierungsrat Ritter, Dr. Schestag und Kustosadjunkt 
Dr. Ernst begrüßt und durch alle Sammlungen geleitet. Der Rundgang währte eineinhalb 
Stunden. 
Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums wurden in dem Monaten August 
und September von u.385, die Bibliothek von 2.622 Personen besucht. 
IBLIOTHEK DES MÜSEÜMS. Vom 2x. Oktober bis 20. März ist die 
Bibliothek des Museums wie alljährlich an Wochentagen - mit Ausnahme des 
Montags - von 9 bis 1 Uhr und von 6 bis 8 llg Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von_ 
9 bis 1 Uhr geöHnet. 
EUAUFSTELLUNG DER MUSEUMSAMMLUNGEN. Die durch den 
Erweiterungsbau des k. k. Österreichischen Museums bedingte Neuordnung der 
Sammlungen ist kürzlich durch die Wiederöffnung der Säle I und II beendet worden. 
Sie umfassen mit dem schon vor längerer Zeit geöifneten großen Oberlichtsaal IV die 
Metallsammlung des Museums, deren Neuordnung der Kustosadjunkt Dr. Richard Ernst 
besorgt hat. Im ersten Saal ist die Kollektion von Email, Schmuck und verwandten Objekten 
untergebracht. Es sind da kleine griechische, römische und etruskische Goldschmiede- 
arbeiten, griechische Bronzespiegel und Spiegelkapseln, kleine etruskische Bronzereliefs; 
germanischer Schmuck aus der Zeit der Völkerwanderung, erlesene mittelalterliche Ar- 
beiten von deutschem und französischem Grubenschmelz, ein prachtvolles Kruzifix mit 
italienischem Tiefschnittschmelz, Limousiner Emails aus dem XVLJahrhundert; Venezianer 
Emailarbeiten aus dem Ende des XV. Jahrhunderts, zwei reichverzierte Messingschiisseln 
des XVI. Jahrhunderts, eine kleine Uhrensammlung. Besondere Beachtung verdienen 
die Schmuckstücke von den Perlenkronen aus dem ehemaligen Damenstift in Hall, Arbeiten 
süddeutscher Goldschmiede aus dern XVI. Jahrhundert, und ein mit solchem Schmuck 
reichbesetzter Kelch (Vitrine in der Mitte des Saales). Hervorzuheben sind noch die 
Sammlung von Dosen aus dem XVIILJahrhundert, Wiener Emailarbeiten des XVIII. Jahr- 
hunderts, Schmuckstücke aus dem XVIII. und XIX. Jahrhundert, die Kollektion japanischer 
Schwertstichblätter und ostasiatischer Emaillen. Der Saal II vereinigt die Gold- und 
Silberschmiedearbeiten und eine Kollektion von Edelzinn. Die bekanntesten antiken und 
die deutschen Goldschmiedearbeiten der Renaissance sind in galvanoplastischen Nach- 
bildungen zu sehen; unter den Originalen der Renaissance verdient ein Wiener Becher, 
von den Arbeiten späterer Zeit die reiche Sammlung von Silber aus der Empire- und 
Biedermeierzeit besondere Beachtung; unter den Zinnarbeiten ragen ein großer gotischer 
Breslauer Humpen aus der Sammlung Lanna, einige deutsche Prunkschüsseln, eine Kanne 
mit der ersten Wiener Zinnmarke aus dem XVI. Jahrhundert und eine kleine französische
	        
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