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Kassette aus dem XVI. Jahrhundert hervor. An den Wänden der Säle l, lI und IV ist ein
Teil der Sammlung orientalischer und ostasiatischer Teppiche untergebracht.
KÜNSTGEVVERBESCHULE. Die offenen Zeichensäle an der Kunstgewerbe-
schule wurden Montag, den 6. Oktober wieder in Betrieb gesetzt, und zwar: ein
offener Aktzeichensaal für Männer 7 bis 9 Uhr abends, ein solcher für Frauen 2 bis 4 Uhr,
ein Entwurfzeichensaal für Gewerbetreibende 7 bis 9 Uhr abends und Sonntag 8 bis 12 Uhr
Vormittags und ein Entwurfzeichensaal für Möbeltischler und Tapezierer halb 5 bis
halb 7 Uhr abends und Sonntag von 8 bis 12 Uhr Vormittags.
REGIERÜNGSRAT KARGERT. Am 17. d. M. ist nach längerer Krankheit der
vormalige Professor an der Kunstgewerbeschule Regierungsrat Karl Karger im
66. Lebensjahre gestorben. Karger wurde in Wien am 30. Jänner x848 geboren und trat
1864 in die Wiener Akademie der bildenden Künste ein, wo er unter Wurzinger und Karl
Blaas die allgemeine Malerschule besuchte und x867 die goldene Füger-Medaille errang. Er
wurde dann Schüler Engerths und schuf unter dessen Leitung die Kartons für die Fresken
der Wiener Hofoper. Karger übersiedelte 187x nach München, wo er unter Piloty arbeitete.
Von München aus bereiste er Italien, Deutschland, Belgien, Frankreich und Österreich.
1887 folgte er einer Berufung als Professor an die Kunstgewerbeschule des Öster-
reichischen Museums, 1908 trat er in den Ruhestand. Seine Bilder „Graben in Wien", der
„Letzte Moment des Wiener Festzuges", „Huldigung der Sänger Österreichs bei der
silbernen Hochzeitsfeier des österreichischen Kaiserpaares" sind im Besitz des Kaisers,
seine „Bahnhofszene" ist in der Gemäldegalerie des Kaiserhauses. Zwei Gemälde zur
Geschichte der deutschen Schaubühne, „Oberammergauer Passionsspiel" und „Moderne
Theaterszene", schmücken das Foyer des Burgtheaters, mehrere Deckengemälde das
kunsthistorische Hofmuseum. Im Auftrage der Stadt Wien malte Karger „Die Fron-
leichnamsprozession am Graben", im Auftrage des Königs Ludwig von Bayern hat er zwei
Gemälde aus Versailles ausgeführt. Auch Kronprinz Rudolf betraute ihn mit der Ausführung
mehrerer Aquarelle. Außer den Wandgemälden für das Arbeitszimmer eines Wiener
Kunstfreundes schuf Karger zwölf große Wandgemälde für die Herz-jesukirche in Graz,
zahlreiche Illustrationen für Verlagswerke, Entwürfe für kunstgewerbliche Zwecke, für
Diplome, Titelblätter und so weiter.
LITERATUR DES KUNSTGEWERBES 5b
I. TECHNIK UND ALLGEMEINES.
ÄSTHETIK. KUNSTGEWERB-
LlCI-IER UNTERRICHT so
EMILE-BAYARD. L'Art de teconnailre les Styles. Le
Style LouisXIV. Paris, Gamier freres (S. M.) ln-xi
jesus, 35x p.
HARTIG, M. Bayerns Klöster und ihre Kunstschätze
von der Einführung des Christentums bis zu Be-
ginn des XIX. Jahrhunderts. l. Band. Die Klöster
des Benediktinerordens in Oberbayern. XXlll, 80 S.
Fol. Diessen, j. C. Huber. M. 2'511.
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werbeschule. (Kunstgewerbehlatt, N. F. XXW, g.)
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baut von H. Päl. (Deutsche Kunst und Dekoration,
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(Deutsche Kunst und Dekoration, Aug.)
DEUBNER, L. Die Farbe im Blurnengnrten. (Dekora-
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(Die Kunst für Alle, x. juli.)
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KALKSCHMIDT, E. Die Neubauten in Bad Kissingen
von Max Littmann. (Dekorative Kunst, Aug.)
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