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unserer Zeit die künstleri-
sche Qualität von einer ge-
wissen Exklusivität nicht zu
trennenist.]emehr
eine Leistung zum
Ausdruck persön-
lichenEmpfindens
werden soll, desto
enger werden die
Kreise sein, in wel-
chen ein wirklich
hohes Niveau er-
reicht wird. Hier
wie anderwärts
AusstellungösterreichischerKunstgewerbe1913-1914.0riginalkeramikvon blelbi. höhere
Olga Sitte, Wien Qua-htät an die
künstlerische Per-
sönlichkeit gebunden. Volkstümlichkeit wird die heutige künstlerische Bewe-
gung nicht so bald erringen, die Widerstände, welche die lange Periode
tiefer Geschmacksverwirrung hinterließ, sind noch nicht völlig überwunden.
Der Widerspruch konservativer Schwerfälligkeit, die an dem Phantom
einer Neubelebung alter abgeschlossener Kulturen hängt, mit dem Eifer
fortschreitender Neuerer, die gern ihre Loslösung von der Tradition zu scharf
betont sehen, ist noch immer ein außerordentlich heftiger.
Man kann in dieser Ausstellung eine Menge von
Bestrebungen finden, die geeignet sind, diese schroffen
Gegensätze zu mildern. Immer häufiger werden alte
Techniken studiert, immer besser eignen sich
jüngere Arbeitskräfte die volle Beherrschung
der Ausdrucksmittel früherer Generationen
an, um den neuen formalen Gedanken
eine ebenso vielseitige wie vollkommene
Ausdrucksmöglichkeit zu schaffen. An-
drerseits hat sich in den typischen Raum-
gestaltungen, in der Bildung der Flächen
und Körper eine gewisse Abgeklärtheit
und Reife eingestellt, die strenge Logik,
sichere Ruhe zeigen und bereits weit
entfernt sind von dem nervösen Über-
schwang der Übergangszeit.
Die einfache Gebarung und kraft-
volle Selbstsicherheit unserer Künstler
bietet viele Berührungspunkte mit ähn_ Ausstellung österreichischer Kunsxgewerbe 19:3
_ _ __ _ bis xgx4. LützowseherReiter, Keramik von Hugo
hchen Qualitaten vergangener Perioden. F.Kirsch