bezeugen. Sie widmeten ihm außer einer Adresse in einem von Professor
Macht entworfenen Umschlage mit von J. Zapf ausgeführter Metallarbeit
einen Schauschrank aus braunrothem sogen. Königsholze mit reichen
Messingeinlagen, welchen Franz Michel gearbeitet hat; die Genannten
gehören ebenfalls dem Kreise einstiger Schüler Storck's an. Die Ueber-
gabe durch die in Wien Anwesenden erfolgte am 29. Juni im Sitzungs-
saale der Kunstgewerbeschule.
Jubiläums-Ausstellung. Ihre k. k. Hoheiten Erzherzog Carl
Ludwig und Erzherzogin Margaretha beehrten Dienstag den 18. v. M.,
Nachmittags, das Oesterr. Museum mit einem längeren Besuche, welcher
vorzugsweise der Besichtigung der literarisch-artistischen Publicationen
des Museums, der Holzschnittarbeiten von R. v. Waldheim und der
Glasarbeiten von J. GL L. Lobmeyr gewidmet war. - Am 30. Juni
wurde die Jubiläums-Ausstellung geschlossen; sie ist von rund 30.000
Personen besucht worden. Die Lobmeyr- und Waldheim-Ausstellung
Saal Vl und Vll) bleibt bis zum Herbste geöffnet. Die Ausstellung des
Kunstgewerbevereins bleibt wie bisher bis zum November bestehen.
-- Nach Beschluss des Curatoriums sowie mit Zustimmung des
hohen Protectors findet heuer keine Weihnachts-Ausstellung statt. Der
Grund liegt in der Erschöpfung des Materiales und in dem Fehlen neuer
ausstellungswürdiger Gegenstände.
Geschenke B11 (183 Museum. Aus dem Nachlasse Sr. k. und k.
Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf wurde der Kunst-
gewerbeschule des Oesterr. Museums eine Anzahl ausgestopfter Vögel
überwiesen. - Der Correspondent des Oesterr. Museums, Prof. Camillus
Nyrop in Kopenhagen hat der Bibliothek des Museums eine größere
Anzahl von ihm verfasster Abhandlungen und Monographien, größten-
theils werthvolle Beiträge zur Geschichte der Dänischen Kunstindustrie,
geschenkt. - Von Herrn J. Hösli erhielt das Museum zoo von ihm
selbst componirte Robenmuster zum Geschenke. - Herr Dr. A. Figdor
in Wien hat dem Oesterr. Museum eine Anzahl kunstgewerblicher Gegen-
stände aus seinen reichhaltigen Sammlungen zum Geschenke gemacht.
Der größte Theil hievon entfällt auf Holzschnitzereien, sowohl figürliche,
worunter ein Adam in polychromer Bemalung hervorzuheben ist, als auch
Möbel und Möbelbestandtheile, meist aus gothischer Zeit stammend.
Dazu kommen Arbeiten in edlen und unedlen Metallen, Thon und Leder,
ferner einige Bucheinbände und Venetianer Gläser.
Besuch des luseums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Juni von 8253. die Bibliothek von lzgz Personen besucht.
Emsohleichung-s-Versuoh und Selbstmord im Oesterr.
Mueum. Freitag den 14. Juni wurde bei der regelmäßig vor Schluss
der Sammlungen stattfindenden Revision der Ausstellungssäle im Saale ll
von dem Museumsdiener Anton Böhm ein Einschleicher entdeckt, der
sich, versehen mit Einbruchswerkzeugen, hinter einem großen Kachelofen
versteckt hatte. Der Mann, welcher nun seine Absicht vereitelt sah,
richtete, da an ein Entkommen nicht zu denken war, mehrere Revolver-
schüsse gegen seine Brust und fiel todt zu Boden. Die Identität des Selbst-
mörders konnte nicht festgestellt werden.
Vorlesungen im Iuneum. Programm der Donnerstags-Vorlesungen im Wim"-
semester rßägjqo.
I. Prof. Dr. Josef Bayer: Kunstlerreisen im 15. und I6. Jahrh.; - a. Hofrath
.l. v. Falke: Die Pariser Ausstellung; - 3. Derselbe: Fortsetzung des Themafs; -
4. Architekt Prof. v. Feldegg: Kunstarbeiten in Leder und Buchbinderei; - 5. Custoq