MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 12)

Ausstellung 
österreichischer Kunstgewerbe 
19341914. Langenzersdorfer 
Keramik von Ed. Klablena 
 
drängt, zugleich wird der Eindruck einer vornehmen 
Pracht bewirkt, der reichen Mitteln entspricht. 
Es ist interessant, mit diesem Raum das große 
Wohnzimmer eines Landhauses zu" vergleichen, das 
von R. Örley entworfen und von J. Soulek ausgeführt 
ist. Auch hier spielt die quadratische Felderteilung 
eine Rolle. Auch hier Getäfel an den Wänden und 
sogar auch an der Decke, das aus helleren Feldern 
und dunkleren Stäben besteht. 
Durch Anwendung eines gebürsteten Föhren- 
holzes mit lebhaftem Spiel der Maserung für das 
Getäfel, durch Verwendung eines Schilfgeflechtes 
für den Bodenbelag, durch kleinere Felderteilung 
und Betonen der matten und derberen natürlichen 
Reize einfachen Materials wird sehr gut der ländliche 
Charakter ausgedrückt, wird eine intime Wirkung 
erzielt, die warm und lebendig ist. Daß in diesen 
Raum eine alte bemalte Truhe trefflich stimmt, soll 
hervorgehoben werden. Er erinnert an die edle 
Wirkung alter Tiroler Stuben, ohne irgendein alter- 
tümliches Detail aufzuweisen. 
Diese beiden Räume üben besonders dadurch 
eine so erfreuliche Wirkung aus, daß mit ganz ein- 
fachen und scheinbar sehr naheliegenden formalen 
Grundgedanken durch die richtige Proportionierung 
und Farbengebung, durch die vortreffliche Material- 
behandlung die so weit voneinander entfernt liegenden 
Effekte für die verschiedenen Zwecke voll erreicht 
wurden. Dort würdevolle Pracht, hier intime Wohnlichkeit. In beiden Fällen 
Ruhe und Gediegenheit mit geschrnackvollsten einfachsten Mitteln erreicht. 
Die beiden Räume, welche Professor J. Hoffmann diesmal 
 
 
 
 
Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe 1913-1914. Langenzersdorfer 
Keramik von Ed. Klablena 
bringt Y der Damensalon von Jakob und Josef Kohn, die 
Halle von Ludwig Schmitt ausgeführt - sind 
in ihrer Art gediegene Zeugen für 
das erreichte hohe Ni- 
veau, dem einfache 
Mittel genügen. In 
beiden Fällen ist der 
Akkord der weißen 
Deckenbildung, der 
ganz dunklen Holz- 
behandlung mit den 
stark farbigen Stoff- 
bezügen und Tapeten
	        
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