I2
Die beiden kleineren Mumienbilder im engeren Sinne stellen eine Frau
(Abb. 2), offenbar eine Griechin, und einen Mann vom semitischen Typus
dar. Ein Semite war wohl auch die Mumie, zu deren Zierde die dargestellte
kolorierte Büste mit den eingesetzten Glasaugen gedient hatte (Abb. 3).
Die zweite ausgestellte Porträtmaske stellt dagegen einen jungen
Griechen dar.
Vier Handschriften des Livius erläutern die Überlieferungsart seiner
Werke bis zum modernen Druck, indes eine Xenophon-Rolle auf Papyrus
(III. Jahrhundert n. Chr.) an der anschließenden Wand auch die älteste
„Buchform" des Livius darstellt. Handschriften anderer Historiker des
Altertums führen uns die mannigfachen Formen der Buchausstattung in
der Renaissance vor. Neben prächtigen Beispielen fiorentinischer Miniatur-
malerei (Cod. 20 Livius, Cod. 34 Cäsar) mit kunstvollen Randleisten, in
deren Flechtwerk Putti mit allerlei Tiergestalten munteres Spiel treiben oder
Medaillons mit antiken Cäsarenköpfen, Reiterbildnissen oder dergleichen
halten, liegen kostbare Handschriften mit Buchschmuck französischer
Illuminatorenüila-
vius josephus Cod.
. - , 2528,CurtiusRufus
gzmm rammt-unwahre! ' m}; Cod- 2566), in de-
f llfßmilllmßiüdtüßutjl_ V tadfalmmt nen farbenpräch-
_- Mlivlauiimßclttgtßllktiß . ' 1
tige Darstellungen
von Schlachtensze-
nen, frische Land-
schaftsbilder und
festlich geschmück-
te Innenräume mit
zierlichen, durch
köstlicheDroleries
belebten Umrah-
mungen und Zier-
leisten in Dorn-
blattsystem wett-
eifern. Für die
griechische Minia-
turmalerei kenn-
zeichnend ist ein
interessantes Me-
nologium für den
MonatOktober(Le-
bensbeschreibun-
gen der in diesem
Abb. 4. Miniatur aus der deutschen Übersetzung des Trojanischen Krieges von Monat verehrten
johannes von Columna (Cod. 2773) Kalenderheiligen
_..__x:._