Atlas der österreichischen Erbländer, die typi chorographici von Wolfgang
Lazius aus dem Jahre r 561 (Sign. 39322r-E), dem nur das verlorene
Kartenwerk des Stabius, die Karten Hirschvogels (Oberösterreich, Steier-
mark, Kärnten, Illyrien) und die des Lazius selbst vom Jahre x545 (Nieder-
österreich) vorangehen." Es sind elf Blätter im Kupferstich ohne Maßstab und
Projektion, eine ovale Plankarte mit dem Doppeladler als Schildhalter. Eine
Ergänzung sind die Karten des schmalkaldischen und türkischen Kriegs-
schauplatzes von Lazius und die älteste Religionskarte von Böhmen von
Nicolaus Claudianus (Kartensammlung 55, A 12). Als die älteste sicher datierte
Holzschnittkarte ist jene des Rudimentum novitiorum aus dem Jahre 1475 zu
Abb. 15. Aus dem Triumphzug Maximilians l.
nennen, nach der Art der Mönchskarten nach Osten orientiert. Neuzeitliche
Quellenwerke, insbesondere solche zur Geschichte der Türkenkriege, und eine
Reihe kriegswissenschaftlich wichtiger Handschriften schließen die Ausstellung
ab. Autographe der hervorragendsten Zeitgenossen von den Humanisten bis
zu Ludwig XIV. von Frankreich, unter denen jene der Hauptakteure des
Dreißigjährigen Krieges: des Kaisers Ferdinand II., Gustav Adolfs, Tillys,
Wallensteins, Pappenheims, Piccolominis und Oxenstiernas ein besonderes
Interesse beanspruchen, bilden gewissermaßen den Rahmen dieses letzten
Abschnittes. Das die Tragödie Wallensteins einleitende Absetzungspatent
vom 18. Februar 1634 kontrastiert hier mit einem eigenhändigen Schreiben
des Kaisers vom 21. April 1632, worin dieser Wallenstein Nachricht gibt
über den Rückzug des Kurfürsten von Bayern nach Ingolstadt und ihn
seines vollen Vertrauens versichert: „ . . und (daß) mein ganzes vertrauen
nach Gott und Seiner gebenedaiten Mutter in E. L. gestellt ist."
' Oberhummer-Wieser: Die Karten des W. Lazius.