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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 1)

scheiden, von welchen die eine ihr gemein- 
sames Merkmal im hohen Giebel und dem- 
zufolge steileren Satteldache hat, während 
die zweite Gruppe, welche wir als die Tiroler 
bezeichnen können, einen unverkennbaren 
eigenen Typus repräsentiert. Der Schrank 
mit den beiden aus den seitlichen Bohlen 
herausgeschnittenen Rundscheiben oder 
Ohren stammt aus Überlingen (Fig. 3). In dem 
heutigen Zustand erscheint er um etwa ein 
Dritteil seiner ursprünglichen Höhe gekürzt. 
Vormals mit drei Türen übereinander ver- 
sehen, ist er der niederdeutschen Gruppe ver- 
wandt. Das 
dekorative 
Motiv der 
scheiben- 
förmigen 
Ansätzeso- 
' wie dasBe- 
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denineiner 
Lilie endi- 
gendenEi- 
Senbändem Fig. 3. Mittelalterlicher Giebelschrank aus 
bringt ihn Überlingen,XIVJIiBXVJahrhux-idert(Burg 
Kreuzenstein) 
indieNähe 
der westfälischen Truhen des XVI. Jahr- 
hunderts." Sein Material ist Fichtenholz, 
seine Höhe x31 Zentimeter (ursprünglich 
rund 200 Zentimeter) bei einer Breite von 
63 und einer Tiefe von 43 Zentimeter. 
Die innere Einrichtung besteht aus vier 
(ursprünglich sechs) in gleichen Abständen 
eingestellten Brettern. 
Der Salzburger Giebelschrank (Fig. 4) 
ist aus Fichtenholz hergestellt. Mit dem 
Überlinger Schrank hat er den reichen 
Eisenbeschlag gemeinsam. Sein Alter ist 
aber ein bedeutend höheres, und er kann 
  
" Diese Giebelohren bilden eine Analogie zu den 
Stammeszeichen im Cviebelschmuck unterelbischer Bauern- 
Fig. 4. Romanischer Giebelschrauk aus der liäuser, bei welchen neben derartigen Rundscheiben auch 
Rauris, XIII. bis XIV. jahrhunden (Burg Schwäne oder Pferdeköpfe (besonders auf der Lüneburger 
Kreuzenstein) Heide) vorkommen.
	        
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