Berliner Porzellanmanufaktur, so
ist zumindest dieser wichtigste Ab-
schnitt in einer Weise bearbeitet,
die einen prächtigen und genau
orientierenden Einblick in die Tä-
tigkeit der Fabrik im Laufe von
23 Jahren gestattet?"
Die noch vorhandenen alten
Formen und Modelle, die in den
verschiedenen Archiven aufbe-
wahrten Urkunden und Doku-
mente, vor allem die königlichen
Schatullrechnungen, die für die
Entstehungszeit der Modelle und
Dekorationsweisen sichere An-
haltspunkte boten, wurden ge-
wissenhaft zu Rate gezogen und
der typographische und illustra-
tive Teil glänzend durchgeführt.
Eine gewisse Unausgeglichenheit
scheint uns nur darin zu bestehen,
daß der allgemeinen Produktion
im Vergleiche mit den im könig-
lichen Auftrag ausgeführten Ar-
beiten zu wenig Beachtung geschenkt ist. Ein komisches Versehen ist dem
Bearbeiter im zweiten Satze des Vorwortes unterlaufen, wonach Friedrich II.
fünf Jahre vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges die Berliner Porzellan-
fabrik zur königlich preußischen Porzellanmanufaktur erhoben hätte, was
selbstverständlich der sonst peinlich durchgeführten Genauigkeit keinen
Eintrag tut. An der Hand dieses monumental ausgestatteten zweibändigen
Werkes konnten wir den eben abgeschlossenen Überblick bis zum Jahre 1786
geben.
Von 1786 an lenkte der Fabriksbetrieb immer mehr in bürgerliche
Bahnen ein. Die Bedürfnisse der breiten Schichten wurden die maßgebenden,
bescheidenere Gebrauchsware mit geringeren künstlerischen Ansprüchen
bildete den wesentlichen Teil der Produktion, wenn auch die Kunsttraditionen,
in denen ein Stamm von geschulten und bewährten Kräften zu arbeiten
gewohnt war, die Erzeugnisse noch weiterhin auf einer keineswegs unan-
sehnlichen Höhe erhielt.
Zwei Arbeiten aus den Sammlungen des Österreichischen Museums,
eine große Vase mit dem in Graumalerei ausgeführten Bildnis Friedrich
Am Strande, Modell von Professor Schley
" Ergänzungspublikztionen, die sich auf die Perioden vor und nach Friedrich II. beziehen, werden uns
in Aussicht gestellt.