tes Werk, dem sich eine Reihe anderer guter Plastiken anreiht. Wenn auch
im allgemeinen zu dieser Zeit eine gewisse trockene Sachlichkeit überhand-
nimrnt, so wird doch gelegentlich, wie zum Beispiel in der Doppelstatuette
der Königin Luise und ihrer Schwester Friederike nach Schadow, noch
manches Reizvolle geschaffen. Bald nach den Befreiungskriegen hatte sich
auch in der Porzellanmanufaktur der Eintiuß Schinkels geltend gemacht. Die
bedeutendste Leistung dieser Zeit ist
ein großer Tafelaufsatz nebst Tafel-
service für den Herzog vonWellington.
Mit Beginn der zwanziger Jahre,
unter der Direktion Rosenstiel, trat
ein finanzieller Rückgang ein, und auch
in künstlerischer Beziehung fehlte es
an bedeutenden Leistungen. Die Fa-
brikation beschränkte sich fast durch-
aus auf das Nützliche und Praktische,
und auch unter der Direktion Frick
(bis 1849) änderte sich hierin nicht viel.
Große Vasen zu Geschenkzwecken
bildeten fast ausschließlich die Aufga-
ben für die Kunstabteilung. Unter
Fricks Nachfolger Kolbe wurden jene
„nach freien Geschmackprinzipiew ' ge-
bildeten unklaren Mischformen üblich,
die man Renaissance nannte und durch
naturalistische Zutaten „anmutig bele-
ben" zu können meinte, während die
Malerei in möglichster Anlehnung an
' die Ölmalerei ihr höchstes Ziel erblickte
und hierin auch bis an die äußerste
Grenze des Erreichbaren gelangte. Um
die Mitte der siebziger Jahre begann
die Fabrik passiv zu werden, es war
Moderne Dame. Unterglasurmalerei, Modell von Zeit von Müllers Direktionsführung,
wackem während der man auf technische
Verbesserungen das Hauptgewicht legte, in künstlerischer Hinsicht aber so
ratlos war, daß man sogar Imitationen italienischer Majoliken und rheinischer
Steinzeuggefäße als geeignetes Mittel zur Hebung des künstlerischen Niveaus
ansah.
Die Bestrebungen, die Berliner Porzellanfabrikation wieder auf gesunde
Basis zu stellen, führten zu einer Teilung der Leitung in eine technische
und eine künstlerische. Als künstlerischer Leiter wurde 1881 der Bildhauer
Sussmann-Hellborn berufen. Ihm folgte 1887 der Maler Alexander Kips.
Letzterer pflegte ein modernes Rokoko, das, reichlich mit Reliefgold und