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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 4)

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nis hinaus klarer gemacht werden, und 
die Feststellung bestimmter Gruppen 
von Stoffen sowie ihre Verbindung mit 
einzelnen Kunstgebieten (Alexandrien, 
Syrien, Persien, Byzanz, später mit den 
verschiedenen islamischen Ländern) 
gehört für den Forscher jedenfalls zum 
Anregendsten und wirkt durch die 
ausgebreiteten Kenntnisse und den 
aufgewendeten Scharfsinn vielfach er- 
staunlich. Es wird aber so viel Neues 
geboten, daß es auch für den im Stoffe 
einigermaßen Bewanderten - oder 
vielleicht gerade für den - noch eini- 
ger Zeit bedürfen wird, um allen Ge- 
danken nachzugehen, sie nachzuprü- 
fen und in die allgemeine Vorstellung 
einzureihen. Für den Kunstfreund im 
allgemeinen, den Sammler und selbst 
für den Museumsverwalter kommen 
diese Perioden wohl auch weniger in 
Betracht, da sich die besprochenen Stücke bis auf wenige noch im Besitze 
alter Kirchenschätze befinden. Wir wollen uns darum an dieser Stelle mit 
einem kurzen Hinweise auf die Bedeu- 
tung dieser Abschnitte begnügen. 
Für weitere Kreise der Kunst- 
und Geschichtsfreunde sind die Aus- 
einandersetzungen über das Entstehen 
der eigentlichen italienischen Weberei, 
die einen Hauptteil des zweiten Bandes 
bilden, jedenfalls wichtiger. Sehr be- 
merkenswert ist es zum Beispiele, daß 
Falke die seit Jahrzehnten in allen Ar- 
beiten und Sammlungen so reich vertre- 
tene ,,sizilisch-sarazenische" Gruppe 
der Webereien so ziemlich in nichts 
aufzulösen sucht, dafür aber bemüht 
ist, klarer zwischen den west- und ost- 
islamitischen Einflüssen auf die frühen 
Haupt-Produktionsstätten Italiens zu 
unterscheiden, wobei sich dann das 
mehr nachWesten ausblickende Lucca 
von dem ostwärts gewandten Venedig 
 
Kupfergravierung, Oberitalien, Ende des XV. jahr- 
hunderts, nach Falke 
 
Venezianischer Brokat, XV. jahrhunden, Museum _ _ 
in Brüssel, nach Falke deutlich abzuheben scheint.
	        
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