gepflegte Porträtplastik sowohl im Relief sowie im Rundbilde. „Direktor
Grieninger im Kreise seiner Familie", Müllers Selbstbildnis, das Bildnis
seiner Frau, zahlreiche Fürstenporträte, die Büste Voltaires, und manches
andere gehört vermöge der weichen, breiten Art der Modellierung und des
kraftvollen Wirklichkeitsempfindens zum Besten, was die Berliner figurale
Porzellanplastik hervorgebracht hat.
Mehr Aufmerksamkeit noch als der Figurenplastik wendete der König
dem Tafelgeschirr zu. Hauptsächlich auf Grund dieser Erzeugnisse sollte die
Manufaktur, die er keineswegs als Luxusinstitut betrachtete, ein ertrag-
fähiges Unternehmen sein. Berlin trat zunächst ganz in die Fußstapfen
Katfeeservice mit fliegenden Kindern, um 1764
Meißens. Nicht allein die Muster, auch ihre Bezeichnung, wie: Brandenstein,
Neubrandenstein, Osier, Neu-Osier und so weiter blieben dieselben. Das in
den Jahren 1765 und 1766 angefertigte Rokoko-Tafelservice „Reliefzierat",
für das Neue Palais in Potsdam bestimmt, wird nicht mit Unrecht als das
schönste deutsche Rokokoservice bezeichnet. Gleichzeitig entstand gleich-
falls für Potsdam das „Grüne Tafelservice". Es ist ebenso wie mehrere andere,
wie etwa die für den Markgrafen von Ansbach, für den Fürsten Wenzel von
Liechtenstein in Wien etc. dem erstgenannten Service sehr ähnlich.
In die Jahre 1767 bis 177i fallen die nach dem Modell „Antik-Zierat"
in drei Varianten ausgeführten Service, und zwar das blaue, rote und gelbe.
Das blaue wurde für das Breslauer königliche Palais ausgeführt. Der Dekor
ist hier wesentlich vereinfacht, die Mosaikfelder des Randes sind schmal
und in die Länge gezogen und werden nach außen von einem Bündelstab,