MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 5)

 
Abschnitt der Proskauer Fabrik ist 
durch die Marke D(ietrichstein) P(ros- 
kau) gekennzeichnet, während die vor- 
her und nach dem Jahre 1783 erzeug- 
ten Stücke, als Friedrich der Große sie 
mit der Herrschaft erworben hatte, nur 
ein T oder P tragen. 
Die vierzehn ]ahre des Dietrich- 
steinschen Besitzes sind ihre Glanzzeit, ' 
besonders was die figürlichen Arbeiten 
und plastische Verzierungen betrifft. 
Eine Fülle von Modellen entsteht hier 
oder wird fremden Vorbildern nach- 
gebildet. Antike und Heilige, diejahres- 
zeiten und Monate, Allegorisches und 
Volkstümliches wechselt rasch, und 
Musikant, 
Proskaußiunstge- auch an Haustieren als Tafelaufsätzen (KM"stika""5"'ska" 
_ __ __ _ _ uns gewer emuseum 
wmjggrssljff)" "' und Fruchten als Buchsen ist kein in Breslau) 
Mangel. Dabei wird ein und dasselbe 
Modell gelegentlich durch kleine Veränderungen zu zwei verschiedenen Dar- 
stellungen benutzt. S0 brachte die Ausstellung aus mährischem Privatbesitz 
einen Deckel, auf dem ein bartloser Mann mit Zweispitz und manganfarbenem 
Rock zu reiten scheint; er hält mit gekreuzten Armen den Kopf eines Vogels 
an die Brust gepreßt, während zwischen seinen gespreizten Beinen ein 
Vogelrumpf liegt (Höhe 1x 5 Millimeter). Hintze bringt a. a. 0., Seite x30, 
genau dieselbe Figur, nur ist sie da mehr zurückgeneigt, denn hier stellt sie 
offenbar einen ausruhenden bärtigen Wandersmann dar, mit einer Last am 
Rücken, deren Tragbänder er mit den gekreuzten Armen hält, während 
der Vogel fehlt. Diese dem Breslauer Kunstgewerbemuseum gehörige 
Ausformung ist die ursprüngliche, sie ist vom Jahre 1782, 
während die erstgenannte H}; bezeichnet ist, also aus dem 
letzten jahre des Dietrichsteinschen Besitzes stammt (1783). 
Eine beliebte Gestalt, der Bergmann, fehlt der Fayence- 
plastik so wenig wie in Porzellan. 
In der Sammlung Riesebieter ist ein „Mullen- 
träger in Bergmannstracht", frei und natürlich 
in der Bewegung, mit Kniehosen, Schurz, 
offener Jacke und Kappe. Die 280 Milli- 
meter hohe Figur lehnt am Baum- 
stamm auf einem Grassockel und 
ist in Ultramarin, Strohgelb, Blaß- 
grün und Schwarz bemalt. Die 
schwarze Marke C. B. ist jener der 
Schnilterinßroskau(ErzherzogRainer-MuseuminBriinn) kurbayrischen Friedberg verwandt, 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

	        
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