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etwas für den I-Iofbrunnen folgern läßt, ist zweifelhaft. Hat Daria, der seine
letzten Jahre in Oberösterreich verlebte, an den genannten Brunnen einen
Anteil gehabt? Oder ist ein solcher Spaz - zum Beispiel Johann Peter,
der 1668 unter Darias Leitung die Stuccos der Dombogen arbeitete? - der
gesuchte Bildhauer des Hofbrunnens? Oder war etwa der welsche Bildhauer,
von dem in den Akten wiederholt die Rede ist, nicht Daria, sondern einer
seiner Landsleute, der aber ein wirklicher Bildhauer war?l"" Fragen, auf deren
Lösung wir vorläufig
verzichten müssen.
Auch den an der
Südseite des Doms ge-
legenen Platz - den
jetzigen Kapitelplatz _
hat Erzbischof Guido-
bald mit einem Monu-
mentalbrunnen begabt.
I-Iier befand sich seit der
Zeit, da die Alm in die
Stadteingeführtworden
war, also seit der Mitte
des XII. Jahrhunderts,
eine Schwemme; diese
Anlage wurde nun um-
gestaltet und in der Mit-
te des Wasserbeckens
übereinemFelsensockel
ein Bronzepegasus auf-
gestellt (Abb. II). Wie
lange er sich an Ort
und Stelle befand, ist
nicht nachweisbar; spä-
testens wurde er 1732 Abb. rz. Pegasusbrunnen in der jetzigen Aufstellung
entfernt, als der arg
verwahrloste Platz instand gesetzt und statt des Mittelbrunnens seitlich die
Kapitelschwemme errichtet wurde, von der noch die Rede sein wird. Der
Pegasusbrunnen wanderte ans andere Salzachufer und wurde vor der
Hauptfront des Mirabellschlosses aufgestellt; die neue Aufstellung, die
i Österreichische Kunsttopographie, IX, S. 6.
'"' In seiner „Reisebeschreibung durch Österreich und Deutschland" bespricht der Bildhauergeselle Franz
Ferdinand Ertinger, der 1590 in Salzburg war, den Hofbrunnen und fügt hinzu: „Ein Italiener, welcher nach
verferdigung sih mit Wechselbrieff nacher hauß begeben Wohlen. ist er aber eine dag raiß von dar erbermlich
durch eines seiner verdrautisten Freindt ermort worden, welcher die Wechselbrietf genohmen, das gelr erhebt
und sich unsihbar gemacht, ehe solche rnortdat nifenbahr geworden." (Herausgegeben von E. Tierze-Conrat
in Wiener Quellenschriften rgo7, S. 24.) Auf Daria kann sich diese fast zeitgenössische Nachricht nicht
beziehen, da dieser noch jahre nach der Vollendung des Hofbrunnens in angesehener Stellung in Salzburg
lebte und erst 1'702 in Sr. Florian gestorben ist; aber vielleicht könnte sie 4 falls sie kein bloßes Künstler-
märchen ist - jenen Bildhauer betreffen, nach dem wir fahnden.
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