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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 5)

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_liche Porträtbüste in ei- 
ehrung erhältf: die Aus- 
führung zog sich bis 1664 
hin und wurde vom Erz- 
bischof gezahlt. „Aber" 
notiert AbtAmand Pach- 
ler mit einem stillen Seuf- 
zer, „die Rinnen, blei- 
ene Ror und Rippen hab 
ich bezahlt, welche auch 
ein zimliches gekhosfiii" 
Der Bildhauer ist uns 
nicht völlig unbekannt; 
den Grabstein des Hans 
Chrysostomus Porten- 
Schlager in der Marga- 
rethenkapelle auf dem 
Petersfriedhof in Salz- 
burg hat er signiertfw 
eine etwas durchschnitt- 
nem Rundmedaillon, de- 
ren Rahmung etwas un- 
ruhig und kleinzügig, 
aber sauber und zierlich 
ist (Abbildung Österrei- 
chischeKunsttopographie 
XII, Fig. 269). Wahr- 
scheinlich wird Lusime, 
der auch sonst vielfach kleinere Bildhauerarbeiten für St. Peter und Michel- 
beuern verfertigt hat, den Brunnen ganz gearbeitet haben; der Gesamt- 
entwurf erinnert einigermaßen an einen mit einer Sonnenuhr bekrönten 
Brunnen, der in Boecklers schon früher erwähntem Brunnenwerk abgebildet 
ist und dort als ein in Salzburg ausgeführtes Werk bezeichnet wird (Abb. 16). 
Doch ist die Verwandtschaft wohl zu allgemein, um bestimmte Schlüsse auf den 
Urheber dieser verschollenen Arbeit zu ziehen, denn dieser leichte, zierliche 
Typus kommt wohl neben den beliebteren schweren und plumpen Anlagen 
auch sonst in gleichzeitigen Brunnenprojekten vor, zum Beispiel in Abraham 
Leuthners von Grundt „Prager Säulenbuch" in verschiedenen Varianten? 
Abb. xg. Mittelgruppe der Hofstallschwemme 
' „Dem maister Lusime bildhauem wegen 2 visir zu dem srainen brun im convemgarnen verehrt x 8.", 
Österreichische Kunsttopographie, XII, S. LXXXVI. 
i" A. a. 0., Seite XC. 
'" Zwei weitere signierte Grabsteine Lusimes in Prien in Oberbayern. Siehe Kunstdenkmale des König- 
reichs Bayern, l, 1651. 
1' „Gründliche Darstellung der Fünff Seullen, wie solche von dem weilberühmbten Vixruvio Scarnozzio 
und anderen vornehrnben Baumeistern zuesarnben getragen und in gewisse Außtheilung verfasse! worden. . . . . 
durch Abraham Leuthner von Grundt, Bürger und Maurer Mister der königl. Newen statt Prag." Prag 1677.
	        
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