in die böhmische Abteilung. Bürgermeister Rehorst, der Organisator der Ausstellung,
betonte, daß die Anreger der Ausstellung sich sofort gesagt haben, daß Österreich in erster
Linie zur Mitwirkung berufen sei. Die k. k. Regierung habe von Anfang an das größte
Interesse für die Ausstellung bewiesen, Seine Exzellenz der Herr Ministerpräsident Graf
Stiirgkh und Seine Exzellenz der Herr Minister für öffentliche Arbeiten Dr. Trnka haben
das Unternehmen nachhaltig gefördert, und es gebührt ihnen wie dem verstorbenen
Finanzminister Grafen Zaleski für die Subventionierung des Österreichischen Hauses und
ihr warmes tatkräftiges Eintreten für die Werkbundsache der wärmste Dank. Die Aus-
stellung Österreichs sei herrlich und bilde den Clou des ganzen Unternehmens. Der
Präsident des Deutschen Werkbundes Hofrat Bruckmann hob in seiner Begrüßungsrede
hervor, daß das innerste Wesen des Werkbundes in diesem Österreichischen Hause am
schönsten und reinsten zum Ausdrucke komme, er hoffe, daß die Ausstellung zum Segen
beider Staaten ausschlagen möge. Am 25. d. M. haben Prinz und Prinzessin Heinrich von
Preußen das Österreichische Haus besucht, ihre Bewunderung für die hervorragenden
Leistungen Österreichs ausgesprochen und mehrere Objekte angekauft.
EIPZIG. ERÖFFNUNG DER INTERNATIONALEN AUSSTELLUNG
FÜR BUCHGEWERBE UND GRAPHIK. Die feierliche aiasmiiig der
Leipziger Ausstellung fand am 6. Mai statt. Das Österreichische Haus, dessen künst-
lerische Aufmachung von Regierungsrat Professor Josef Hoffmann durchgeführt worden
ist, war in allen seinen Abteilungen fertig. Die Darbietungen der Industrie, des Handwerks,
der Graphik und Technik wie die historische Gruppe haben, jede Gruppe für sich und alle
vereint, in ihrem Gesamtarrangement ungeteilte warme Anerkennung aller Fachleute
gefunden. Die Zahl der Aussteller beträgt rund 200, beteiligt sind neben der privaten
Industrie und dem Gewerbe nahezu aller Kronländer, vor allem Niederösterreichs und
Böhmens, eine größere Zahl staatlicher Institute und Behörden, wie die k. k. Hof- und
Staatsdruckerei, das k. u. k. Militärgeographische Institut, die k. k. graphische Lehr-
und Versuchsanstalt, der k. k. Schulbücherverlag, die Kunstgewerbeschule Wien, das
k. k. Eisenbahnministerium, das k. k. Unterrichtsministerium, zahlreiche öifentliche und
private Bibliotheken. Seine Majestät der König von Sachsen besuchte das Österreichische
Haus in mehr als halbstiindigem Rundgang und äußerte wiederholt seine volle Anerkennung
und Bewunderung für das hervorragende künstlerische Arrangement und die Einzel-
leistungen der Aussteller, die in großer Zahl anwesend waren. Seine Majestät wurde
vom österreichischen Gesandten Freiherrn von Braun, vom Sektionschef Dr. Adolf
Müller in Vertretung Seiner Exzellenz des Herm Ministers für öffentliche Arbeiten und
vom Präsidenten der Ausstellungskommission Christoph Reisser empfangen. Sektionschef
Dr. Müller hielt eine Ansprache und übernahm mit Präsident Reisser sodann die Fühning
Seiner Majestät. Zur Eröffnung hatten sich eingefunden: Ministerialrat Dr. Dlabac in Ver-
tretung des Ministeriums für Kultus und Unterricht, der Direktor der k. k. Schulbücher-
verläge Präsident Dr. Heinz, der Direktor der k. k. Hof- und Staatsdruckerei Hofrat
Ganglbauer, der Direktor des k. k. Gewerbeförderungsamtes Hofrat Dr. Vetter, der Direktor
der k. k. graphischen Lehr- und Versuchsanstalt Hofrat Dr. Eder, der Direktor der
k. k. Universitätsbibliothek Dr. Himmelbaur, die Professoren der Kunstgewerbeschule
Hoffmann und von Larisch, Präsident Dr. Faber, die Vizepräsidenten der Ausstellungs-
kommission Angerer, Honetz und Müller, die Kaiserlichen Räte Gerlach, Häusler, Rosen-
baum, Vilim und Oberinspektor Dobry'. Der von Hofrat Dr. Vetter und Regierungsrat von
Larisch redigierte und von der Staatsdruckerei gedruckte Katalog des Österreichischen
Hauses gelangte am Eröffnungstag zur Ausgabe.
ARISER AUSSTELLUNGEN. Von den beiden großen Frühjahrsausstellungen
im Grand Palais eröffnet stets die „Societe Nationale" als erste ihre Pforten. Der
Firnistag fiel diesmal auf den Ostersonntag, etwas früher als gewöhnlich. Es in dies