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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 5)

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Dem Kunstgewerbe ist im Salon mehr Raum als gewöhnlich zugeteilt worden, da 
sich auch in den Bildersälen an vielen Stellen Vitrinen mit verschiedenen kleinen Kunst- 
gegenständen befinden. Trotzdem geht hierfür das Interesse infolge so vieler anderer Ein- 
drücke ein wenig verloren. Obwohl es darunter ganz reizende Arbeiten gibt, haben wir 
dieselben zumeist schon in einem intimeren Milieu kennen gelernt. Überraschend wirkt es 
nur, daß hier ausnahmsweise Lalique einen ganzen Raum ausstellt. Es ist dies eine Art 
kleine Halle, zu deren Dekoration Täfelungen aus Glas mit Reliefverzierungen angebracht 
sind, außerdem besteht die Einrichtung aus einem Brunnen mit einer Figur, das Ganze 
aus patinierter Glasmasse, und vier Vitrinen mit kleineren Kunstgegenständen. 
Th. de Kulmer 
ZNAIM. DEUTSCHMÄHRISCHE KUNSTAUSSTELLUNG 1914. Am 
30. Mai wurde in der Markgrafenburg zu Znaim durch den Statthalter von Mähren 
Freiherrn von Bleyleben die unter dem Protektorate Seiner Durchlaucht des regierenden 
Fürsten Johann von und zu Liechtenstein stehende, vorn deutschrnährischen Kunst- 
gewerbebund unter Mitwirkung der Vereinigung deutschmährischer bildender Künstler 
veranstaltete Kunstausstellung eröffnet, welche durch Umfang und Art der Darbietungen 
wie durch ihr Arrangement eine weit über eine lokale Veranstaltung hinausreichende 
Bedeutung hat. Die Leitung des Unternehmens ruht in den Händen des Brünner Museums- 
direktors ]ulius Leisching, welchem der Obmann des Kunstgewerbebundes Buchdruckerei- 
besitzer Schickardt (Brünn) sowie der Direktor und der Lehrkörper der k. k. Fachschule 
in Znaim zur Seite standen. In der Ausstellung, welche Gemälde, graphische Arbeiten, 
Plastiken, architektonische Entwürfe und eine Abteilung für angewandte Kunst enthält, 
sind unter andern Hugo Lederer, Alfred Roller, josef Hoifmann, Franz Barwig, Hugo 
Baar (T), Thuma, Wieden, Hugo Charlemont, Wollek, Kraemer, Staeger, Anton Nowak, 
B. Emmel, V. Schufmsky, A. Bohla, F. Stanzel, Frau Ida Schwetz-Lehmann, Frau Emilie 
Schleiß, Fräulein Marianne Frimberger und Fräulein Marianne Roller vertreten. Die kunst- 
gewerbliche Abteilung enthält neben einer vorzüglichen Ausstellung der k. k. Fachschule 
in Znaim Keramiken, Textilien, Metall-, Holz- und Lederarbeiten, Kunstdrucke und eine 
stattliche Reihe von lnterieurs. An der Eröffnungsfeier nahmen zahlreiche Ehrengäste aus 
Mähren und Wien teil. Auf eine Ansprache des Ausstellungsleiters erwiderte der Statthalter 
in einer Rede, in welcher er die hohe Leistungsfähigkeit der dem Kronland entstammenden 
Künstler und Kunsthandwerker hervorhob, die dem Vaterlande zur größten Ehre gereichen. 
Die Ausstellung bleibt bis Ende Juli geöiTnet. 
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- 
REICHISCHEN MUSEUM so- 
BESÜCH DES MÜSEÜMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums 
wurden im Monat Mai von 8.355 Personen, die Bibliothek von 1.514 Personen 
besucht. 
KÜNSTGEVVERBESCHÜLE. Im juni findet im Saale Nr. 90 des Anstalts- 
gebäudes eine Ausstellung von Schülerarbeiten der Fachklasse für Architektur von 
Heinrich Tessenow statt. Sie umfaßt Entwürfe und Studienarbeiten profaner und sakraler 
Innen- und Außenarchitektur. An allen Wochentagen geöffnet von xo bis 4 Uhr. Eintritt frei. 
 
Alle für „Kunst und Kunathandwer " bestimmten Sendungen sind an die Redaktion dieser Monatsschrift, 
Wien, I., Stubenring 5, zu richten. - Für die Redaktion verantwortlich: Frnnz Ritter. 

	        
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