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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 6 und 7)

ecclesiae in plerisque 
locis visebantur . . . . I" 
Werden wir die 
höiisch übertreibende 
Begeisterung und un- 
verkennbaren Schmei- 
cheleien in erster Linie 
wohl dem unermüdlichen 
Briefschreiber und welt- 
gewandten Diplomaten 
zugute halten müssen, 
so dürfen wir dabei doch 
nicht ganz übersehen, 
daß hier ein außerordent- 
lich feinsinniger, an den 
Schätzen der Antike ge- 
bildeter Renaissance- 
fürst zu uns spricht. 
Freilich bleibt die Be- 
schreibung ziemlich all- 
gemein, so daß man 
sich nur eine unvollkom- 
mene Vorstellung von 
dem Denkmal machen 
kann. Analog andern 
Denkmälern wird man 
sich den Patriarchenjob 
kaum zweimal, sondern 
wohl in Verbindung mit 
einem Propheten in den 
oberen Zwickeln der 
Platte als Schriftband haltende Halbiiguren neben dem üblichen Kissen zu 
denken haben, während die Engel wohl als Wappenhalter tigurierten. Die 
Platte des Pienzenauer oder des Polhaym oder Eybenstocks Grabsteine für 
Propst Surauer in Gars oder für Propst Petrus in Au können dabei unserer 
Vermutung etwas zu Hilfe kommen. Als das wichtigste aber ertönt gerade 
aus dem Munde des Quattrocentisten, des Zeitgenossen Donatellos, das: 
„Vera illic vestra jacebat imago." Wenn auf einen der zeitgenössischen 
Bildhauer, läßt sich dieses durch seine Schlichtheit aus dem Schwulst des 
Abb. 38. Von der Turnba des Wilhelm von Aichberg in der Pfarrkirche 
zu Isarhofen 
' Rudolf Wollrnn, Der Briefwechsel des Eneas Silvius Piccolomini, I. Aht., I. Band, Wien (1909), S. 433 
(Fontes rerum austriacarurn, herausgegeben von der Historischen Kommission der Kaiserlichen Akademie der 
Wissenschahen in Wien, II. Alm, LXI. Band). Vergleiche auch Gaspar Bruschius, De Laureaco veteri 
admndumque celehri olim in norico civitate et de Patavio Germanico etc. Basileae 1553 pag. 305. - Glinthner 
Seb., Geschichte der literarischen Anstalten in Bayern, Band III. Was hat Bayern für Wissenschaften und 
Künste getan. München 1815, S. 88, und S. 43. - Siegrnund Riezler, Geschichte Bayerns, Gotha III (1889), S. 945.
	        
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