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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 6 und 7)

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Grund und die obere Fläche, ohne diese letztere noch durch weitere 
Innenmodellierung zu nuancieren und zu beleben. Erhart sieht das Auf 
und Ab der Formen viel intensiver, er verfolgt zu übertrieben genau 
die Schwingungen und Wellen des Fleisches, bis in die Buchten des 
Knochenbaues; er sieht organi- 
scher und stellt damit zugleich der 
ethnischen Manier Eybenstocks 
differenzierte Individuen gegen- 
über. Rückständig gegen Eyben- 
stock ist und bleibt dagegen Mei- 
ster Erhart in seinen Gestalten. 
Sie fügen sich ihm nicht zu abge- 
rundeten Organismen und haben 
alle in ihrer ängstlichen Mache 
etwas Schläfrig-Morbides an sich, 
von dem schließlich auch die Ge- 
sichter nicht ganz freizusprechen 
sind. Vielleicht freilich spricht dar- 
aus eine bestimmte künstlerische, 
der Aufgabe des Totenmales ent- 
sprechende Absicht. 
Eine den Meistern Erhart 
und Eybenstock eng verwandte 
Richtung vertritt _der Schöpfer des 
Grabsteines des Jägermeisters 
Konrad Zeller in Kloster Attel am 
Inn."' Er wurde nach der unvoll- 
ständigen Jahrzahl 1450 zu Leb- 
zeiten des Ritters, und zwar nach 
der Rüstung kurz nach der Mitte 
des Jahrhunderts gefertigt. Trotz 
des flachen Reliefstils steht er den 
beiden Meistern an Ausdruck nicht 
nach und überrascht vor allem 
durch einige gute Einzelheiten in 
der Stellung der Beine und der Abb Grabstein des Kauonikus Dr Johannes Bur er- 
Funktion der Hände  einer mzigsrter in der SLjakobs-Pfarrkirche zu Straubingg 
ziemlich eckigen Gesamthaltung in 
der freilich auch sehr gewagten Dreiviertel-en-face-Auffassung. Mit Werken 
des Inntals läßt sich der Stein nicht in Einklang bringen, und so werden wir 
auch in ihm eine Salzburger Arbeit erblicken dürfen. 
Unter den Sepulkraldenkmälern Straubings des späten XV. Jahr- 
hunderts verdient noch eines eine gesonderte Betrachtung, insofern es sich 
' Die Kunstdenkmller des Königreiche Bayern, 1.. S. xgax, woselbst Abbildung.
	        
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