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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 6 und 7)

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(Abb. 3) zu Metten, aus der Mitte des Jahrhunderts, läßt sich in der 
Auffassung der Gestalt des Gründers und ersten Abtes des Klosters ebenso 
wie die kleine Tumba eines 1351 verstorbenen Geistlichen in dem nördlich 
von Straubing gelegenen Pfaffenmünster kaum anders als von der 
Emmerarner Bildhauerschule ableiten. In dem nächstfolgenden Werk, dem 
leider stark verwitterten Bildstein einer 
„Anna uxor Jordani Ulini", gestorben 
1363, in der Friedhofskapelle zu St. Peter 
in Straubing (Abb. 4), sehen wir gleich- 
falls eine Regensburger Schöpfung. Die 
schlankhüftige mädchenhafte Gestalt der 
Verstorbenen in ihrer geschmeidigen 
S-Linie scheint mir aus dem Kreise 
des Meisters der Verkündigungsfiguren 
an den westlichen Vierungspfeilern des 
Regensburger Domes zu stammen. End- 
lich dürfen wir wohl auch die beiden 
freistehend gedachten Stifterfiguren der 
Ritter von Bogen (Abb. 5 und 6), die 
sich jetzt im Museum in Landshut be- 
finden, heranziehen, denn sie stammen 
angeblich vom Bogenberg, der nach 
Straubing herübergrüßt und auf dem 
1295 an Stelle der verödeten Burg eine 
Wallfahrtskirche errichtet worden war. 
Fehlen uns für diese Bildwerke, die, wie 
namentlich die prächtige, groß gesehene 
kniende Figur des sogenannten Aschwin 
von Bogen, auf eine reife und tüchtige 
Schule rückschließen lassen, die unrnittel- 
baren Vorbilder, so können wir sie doch 
wohl nur in der mittelalterlichen Diözesan- 
hauptstadt und Kunstzentrale des Ge- 
bietes, eben in Regensburg, vermuten. 
Abb. 4. Grabstein derAnna uml- in a" Friedhof- Hierher gehären ohl auch die vor allem 
„peu. m S, pm, in Sgygubing waffengeschichtlich beachtenswerten 
Grabsteine zweier Ritter in Ascholts- 
hausen bei Mallersdorf. Alle diese Werke fügen sich schon durch das 
zumeist verwendete Material, einen ziemlich grobkörnigen Donaukalk- 
stein, - nur das Bildnis des seligen Utto ist Mettener Granit -- zu einer 
Gruppe zusammen. Mit dem Ende des XIV. Jahrhunderts gerät das heimische 
Material, wenigstens für Figürliche Grabplatten, fast vollkommen in Ver- 
gessenheit. An seine Stelle tritt jetzt mehr und mehr der Salzburger, das 
heißt Adneter Marmor.
	        
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