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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 8 und 9)

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gefundenen, weiters den künstlichen aus Eisenrost oder gebranntem Ziegel- 
stein gewonnenen, wobei er sich aber des Aberglaubens nicht entfremden kann, 
wenn er als „sonderlich heimliches stück" den guten Rat erteilt, „den Sand 
mit eines jungen Kneblins Harn anzufeuchten und ihn so fein zu malen, daß 
man ihn kaum mehr zwischen den Fingern fühlt." 
Bevor wir die weitere Entwicklung des Ofenplattengusses im Westen 
Deutschlands, wo in Nassau, Hessen und Schwaben vorzügliche Arbeiten 
entstehen, verfolgen, müssen wir noch einzelne gotische Platten im Süden 
 
Fig. 16. Gotische Karninplatte, elsässisch (Burg Fig. 17. Ofenplane der Frührenaissance, mir der 
Kreuzenstein) Figur eines Richters (Burg Kreuzenstein) 
besprechen. Wiewohl sich im österreichischen Geschützwesen die Technik 
der Schmiedekunst gegenüber dem Gußverfahren länger behauptete und 
geschmiedete Eisengeschütze im XVI. Jahrhundert noch immer einen 
wichtigen Teil der Industrie in Steiermark bildeten, blühte in Tirol die 
Stückgießerei bereits gegen Ende des XV. Jahrhunderts und entwickelte 
in Innsbruck eine hervorragende Gießschule. Ärmer an Eisenschätzen als 
das benachbarte Kärnten, hatte Tirol doch an vielen Orten Eisenhütten, 
unter denen jene im Lechtal, in Predazzo, bei Schwaz, im Zillertal, in Persen, 
im Tal Primör und zu Fulpmes im XV. Jahrhundert die bedeutendsten 
waren. 
Dem Hochstift Brixen gehörte das Eisenbergwerk zu Valparola in der 
Herrschaft Puchenstein und das Hüttenwerk zu Capril.
	        
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