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Ofens wieder, der in Memmingen erworben wurde und nun in Kreuzenstein
steht (Fig. 50). Die weiteren Platten dieses und anderer Königsbronner
Ofen tragen die weiblichen Personiiikationen des Neides (Fig. 51), der
Gefräßigkeit (Fig. 52), Gerechtigkeit und des Geizes (Fig. 53) mit ihren
Attributen Hund, Schwein, Schwert und Kröte. Die Zugehörigkeit zur
württembergischen Gruppe wird außerdem dadurch belegt, daß sich in der
Modelkammer der heutigen Gießerei in Königsbronn drei Platten befinden,
welche Figuren aus derselben
Serie tragen. Die Königsbron-
ner Platte mit der Figur der
Völlerei ist 1610 datiert. Die
drei Platten wurden im Kloster-
hof zu Königsbronn ausgegra-
ben und sind daher einwand-
frei bodenständige Erzeugnisse
- solche der klösterlichen
Gußhütte.
Zu dem vorgenannten
Eisenofen gehören noch Plat-
ten mit der Szene „Der heilige
Martin und der Bettler" (Fig.
54) sowie mit dem Wappen
eines Ordensmeisters und der
jahrzahl 1613 (Fig. 55). Zahl-
reiche ähnliche eiserne Wap-
pentafeln, aber nicht als Ofen-
platten sondern als Gedächt-
nistafeln bestimmt, sind im
Oberamt Heidenheim noch er-
halten, hauptsächlich an und
in den Kirchen von Schnait-
heim, Königsbronn, Herbrech-
tingeni Heidenheirxh Itzelberg Fig.52. Platte mit derPersonifikation der VöllereLklösterliches
und Giengen an der BTCHZ. Gußwerk Königsbronnin Württemberg (Burg Kreuzenstein)
Eine ältere Wappenofenplatte
des Königsbronner Ordensmeisters wird unter Figur 56 abgebildet.
Von den im Klosterhof zu Königsbronn ausgegrabenen Platten trägt
jene mit der allegorischen Figur der Völlerei im oberen Abschlußbogen den
einköpfigen Adler. Dieser Rahmen mit den seitlichen Säulen aus Palmen-
schäften kehrt auf zwei Platten wieder, welche die Darstellungen der Auf-
erstehung Christi und einer Lagerszene tragen (Fig. 57 und Fig. 58). Der
Formschneider ist vermutlich derselbe Künstler, welcher auch die Model
für die bereits genannten Platten mit „Abrahams Opfer", „Daniel in der
Löwengrube" und den „Christophorus" lieferte _ vielleicht auch jene mit