„Laub- und Bandelwerk" zu, das sich etwa mit dern französischen Regence-
stil (nicht durchaus zeitlich) deckt. Er herrscht teilweise bis etwa 1740,
behält manche der barocken Motive
noch bei, ja verstärkt vielleicht gar
noch ihre Wirkung. Die Tafelfon-
tänen werden zu sehr reich behan-
delten großen Prunkvasen mit figür-
lichen Zutaten, wovon die des Augs-
burgers Joh. Bartermann, im Stil der
Biller, das beste Beispiel darstellt.
Eine Augsburger Platte mit sehr
graziösem Rankenornament, im Be-
sitz von A. S. Drey in München, lei-
tet zu den reichen Arbeiten über, die
wie die vier silbernen Terrinen des
Großherzogs von Hessen und die
Prunkvase mit Kentaur (von Oster-
tag) aus dem Schatz des Herzogs
von Anhalt-Dessau, sämtlich Augs-
burger Arbeiten, an einer unregel-
mäßigen Häufung des plastischen
Zierates leiden. Die Augsburger be-
vorzugen jetzt überhaupt die voll-
plastischen Figuren; J. M. Dinglinger
(oder einer seiner Art) treibt einen
reich behangenen Elefanten, ein
Drentwet sogar bloße Figurengrup-
pen als Tafelzier, elegante Gestalten
von äußerster Schlankheit. Das beste
Stück ist auch hier ein tektonisches,
eine Monstranz mit Engeln und
figürlichen Medaillons von dem Augs-
burger J. F. Bräuer, ein ganz köst-
liches Stück von gegossener und ge-
triebener Feinarbeit.
Die glänzendste Entfaltung des
Prunkstils, der den Edelmetallen so
natürlich ist, mit einer ganz ein-
jahrhundenauastellung in Darmstadt. Tafelfonuna, heitlichen Dekoration brachte das
A"g5'""mbzlfnttiägflgziffsgig:225;?" Hassen" Rokoko. Jetzt wird es üblich, kleine
Luxusartikel in feinster Ausführung,
mit kostbaren Edelsteinen, Miniaturen und dergleichen als fürstliche Ge-
schenke herzustellen. Das Berliner Kunstgewerbe, durch Friedrich den Großen
lebhaft gefördert, glänzt vor allem durch Schnupftabakdosen und Uhren von