kratzt man mit einem stumpfen Messer diejenigen Stellen ab, die später braun
oder rot gefärbt werden sollen. Neue Partien werden hinzugezeichnet, und
nach dem zweiten Farbbade kann die Wachsschicht endgültig entfernt werden.
Für die Rotfärbung benutzt man das Mengkudurot aus dem Wurzel-
holze der Morinda citrifolia, für Braun das Soga aus dem Baste des Pelto-
phorum ferrugineum. Besonders das Sogabraun erfordert eine umständliche
Bearbeitung, die oft Tage dauert, und erst die zweimalige Nachbehandlung mit
Beizen entscheidet über die Haltbarkeit und Schönheit der braunen Farbe,
die einen warmen goldenen Ton
haben soll.
Die Farbenskala Gelblichweiß,
Braun und Dunkelblau - Gelblich-
weiß, Rot und Dunkelblau - Gelb-
lichweiß und Dunkelblau, wozu im
vorigen Jahrhunderte unter chine-
sischem und europäischem Ein-
Busse Gelb und Grün hinzuge-
kommen sind, ist zwar nicht groß,
reicht aber für diese Javaner voll-
ständig aus. Es gibt Gegenden, wo
immer dieselben Farbenzusammen-
stellungen gebraucht werden. In
den alten Fürstenländern in Mittel-
java wird ausschließlich Braun-
und Indigofärbung verwendet, wo-
bei die nächstfolgende Färbung
auch ein tiefes Schwarz ergibt.
In Semarang gebraucht man
Rot und Blau, in Cheribon Blau,
während in der Preanger Regent-
Schaft und aufMadura durch eisen" Gebntikter Sarung aus Madura (Im Besitz des Verfassers)
haltiges Wasser beim Rotfärben ein
eigentümliches Schokoladenbraun entsteht, das besonders auf Madura in
helleren Nuancen zu finden ist. Durch ein jahrhundertelanges Arbeiten mit
wenigen Farben haben die javaner eine sichere Herrschaft über sie erlangt.
Auch bei reicher Ornamentierung wirken sie niemals eintönig, die Zusammen-
stellungen behalten ihren ganz besonderen Reiz und bleiben stets Wirkung svoll.
Um größere weiße Partien, besonders bei einfarbigen, blauen Batik-
arbeiten zu beleben, wird die Wachsschicht mit einer Anzahl Nadeln durch-
stochen, die in bestimmten Entfernungen in einem Holzstocke befestigt sind.
Man erhält auf diese Weise zahllose dunkelblaue Pünktchen auf weißem
Grunde.
Dagegen sind die Wachsbrüche, bei uns als Zufallssache sehr beliebt,
in Indien im allgemeinen verpönt. Wo sie vorkommen, wird die Arbeit
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