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leicht springt wie bei uns. Bei einigen wenigen Ornamenten, zum Beispiele
dem fürstlichen Parang-Muster, sind Brüche bei der Braunfärbung aber
zulässig und kommen häufig vor. Bei diesen geometrischen Mustern bieten
die unregelmäßigen Wachsbrüche denn auch einen besonderen Reiz und
beleben die sonst monotone weiße Fläche.
Ist die Farbenskala, wie gesagt, sehr beschränkt, der Reichtum an
Mustern ist um so größer. Ein überaus reichhaltiger Formenschatz, wie
ihn kein zweites farbiges Volk besitzt, hat sich dort während der Jahr-
hunderte zum Nationalbesitze ausgebildet. Der rein ornamentale Charakter
überwiegt, es ist Flächenschmuck im höchsten Sinne des Wortes, Flächen-
ornament ohne beabsichtigte plastische Wirkung oder täuschende Absichten,
streng durchgeführt und trotzdem reich in der dekorativen Wirkung.
Man spürt, daß alles, auch die entlehnten Muster, einem starken, tech-
nischen Einflüsse unterworfen waren. Java bietet in dieser Beziehung einen
scharfen Gegensatz zu Japan, wo das Ornament von den Malerschulen stets
stark beeinflußt worden ist; daher täuschen die Webereien, Stickereien und
vieles andere aus Japan oft eine malerische Wirkung vor, die zwar sehr
reizvoll sein kann, aber doch zu Bedenken Anlaß gibt. Eine ornamentale
Kunst, die sich streng nur als solche entwickelt hat, muß in mancher
Beziehung höher stehen als eine, die
den Arbeiten des Malers nachstrebt,
ja sogar vor täuschender Nach-
ahmung nicht zurückschreckt!
Betrachtet man die stilisierten
Schmetterlinge und Blumen der Ba-
tik genauer, dann spürt man zu sei-
nem Erstaunen, daß die Grundsätze
unseres modernen Ornaments, die
bei uns erst langsam in den letzten
zwanzigjahren ausgearbeitet worden
sind, hier bereits in reifer, vollendeter
Form ausgesprochen sind. Die sym-
metrischen Schmetterlings- und
Flügelmotive könnten auf unseren
Schulen verfertigt worden sein, eben-
so manches Blumenornament - nur
mit dem Unterschiede, daß unsere
Naturmotive auf dem Studienwege
gefunden sind und die Javaner
zeichnerisch (das heißt mit Bleistift
und Papier) in keiner Beziehung
Gebatiktes Tuch aus Turkestan (Irn Besitz des k. k. Natur-
historischen Hofmuseums in Wien, Nr. 37702. Samrn- _ _
lung m. Troll) etwas leisten. Die uns bekannten