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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 10)

zelne Bändchen sind gut zusammengestellt, andere zeigen zu viel Rücksicht auf den Inhalt 
und zu wenig auf die Qualität der Darstellung. Alle zeigen Liebe zur Sache, die im Leser 
wieder Liebe wecken kann. Und als solche kommen so viele Schichten in Betracht, daß es 
den zierlichen Bändchen nicht an Freunden fehlen wird. ' 
INDERGEDICHTE: von Richard Schaukal mit Bildern von Max Liebenwein. 
Die k. k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien hat für die Internationale 
Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig eine Veröffentlichung in beschränkter 
Auflage erscheinen lassen, die einerseits ihre technischen Leistungen repräsentiert, 
andrerseits österreichische Kunst zu Ehren bringt. 
Ein halbes Hundert anmutiger Kindergedichte Richard Schaukals, offenbar aus persön- 
lichen Verhältnissen heraus entstanden und dem eigenen Heim entsprungen, sind hier zu 
einem stattlichen Kranz gereiht; der sonst so ernste Max Liebenwein hat ihnen einen 
heiteren, bunten Rahmen gegeben, indem er den Stimmungen der kleinen Dichtungen 
parallele Bildwirkungen gegenüberstellte. Ihm gelang es, mit Form und Farbe ähnliche 
harmlose, buntbewegte und anmutige Einfälle festzuhalten, wie es die formgewandte Feder 
Schaukals mit Worten zu leisten vermochte. 
In geschmackvoller Ausstattung liegt nun die Wiedergabe dieser Arbeiten im Druck 
vor uns. Die Abbildungen sind photochromolithographisch in der Größe der Originale 
wiedergegeben, so daß sie den Reiz von Originallithographien erreichen. Das Ganze besitzt 
jene Gefälligkeit und leichte Verständlichkeit, welche auf weite Kreise zu wirken vermag, 
ohne dabei die ernste künstlerische Absicht, die den Graphiker mit dem Dichter zu 
gemeinsamem Wirken verband, zurückzudrängen. Auch in der buchtechnischen Arbeit 
ist die künstlerische Einiiußnahme wohltätig zu fühlen. So reiht sich diese Leistung in 
die so vornehme Gesellschaft österreichischer buchgraphischer Arbeiten, welche die 
Leipziger Ausstellung schmückten, würdig ein. H. F. 
TILKUNDE" von Prof. K. O. Hartmann (Sammlung Göschen). Der Stuttgarter 
Professor K. O. I-Iartmann, dessen Geschichte der Baukunst erst kürzlich abgeschlossen 
erschien, bringt in einer fünften neu durchgesehenen Auflage das Kompendium der Stil- 
kunde der Sammlung Göschen. Er führt darin die traditionelle Übersicht über die Ent- 
wicklung der historischen Kunstepocheu unter besonderer Berücksichtigung der Baukunst 
bis auf die noch schwankenden Erscheinungen unserer eigenen Zeit weiter. 
Es handelt sich hier um eine erweiterte und ergänzte Neuauflage einer bereits 
bestehenden Arbeit, die schon gute Dienste geleistet hat und in ihrer neuen Gestalt weiter 
wirken wird. H. F. 
SPANIENS ALTE JESUITENKIRCHENW" VON JOSEF BRAUN S. J. 
Von berufener Seite, in Fortsetzung einer Reihe von kunsthistorischen Studien über 
die Kirchenbauten der Jesuiten, erscheint nun auch das so interessante Gebiet der spanischen 
kirchlichen Architektur der Renaissance- und Barockzeit von einem bestimmten Gesichts- 
punkt aus behandelt. Der übersichtlich gegliederte und sachlich klar behandelte kleine 
Band bekämpft die Ansicht, daß den Jesuiten Spaniens reiche Mittel zur Verfügung standen, 
und weist den zögernden Fortschritt und die einfache Ausstattung vieler Bauten, zugleich 
aber auch die charakteristische Eigenart derselben nach. Dem Autor stand reiches Quellen- 
material zur Verfügung über die Baugeschichten und er verfolgt und kritisiert auch die Resul- 
tate der bisherigen Kunstforschung; er stellt die wechselnden Anschauungen über den Kir- 
chenbau vorn Ende des XVI. bis in das XVIII. Jahrhundert an einer Reihe interessanter Bei- 
spiele dar, von denen er Grundrisse, Systemdarstellungen und kleinere photographische 
' K. k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, Wien. 
" In j. Göschens Verlag, Berlin und Leipzig. 
"W Herdersche Verlagshandlung, Freiburg i. B.
	        
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