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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 10)

Romanorum von Octavius de Strada a Rosberg aus dem Jahre x615. Im XVII. Jahrhundert 
wurden Blatt- und Spitzenomamente meist vergoldet auf braunem Leder verwendet. Zweige, 
die aus Vasen hervorsprießen, verbreiten sich über den ganzen Buchdeckel. Schwarze 
Bandornamente begrenzen die einzelnen Felder. Im XVIII. Jahrhundert werden Putten 
und naturalistische Blumen in das Ornament eingestreut, das Leder zeigt meistens lichte 
Farben. 
Von den italienischen Arbeiten ist eine Pergamenthandschrift, ein Oflicium beatae 
Marie virginis aus dem Jahre x442 in schwarzem Lederbande mit goldenen Linien und 
Blattomamenten. das früheste Stück der Sammlung. Ein Venezianerband aus dem XV. Jahr- 
hundert zeigt Reliefornamente mit schwarz gezeichneten Blumen- und Rankenornamenten 
auf goldenem, rotem und blauem Grunde mit dem Markuslöwen in der Mitte, den Text 
bildet eine Pergamenthandschrift. 
Aus dem XVI. Jahrhundert ist ein sogenannter Maioliband ausgestellt, aus braunem 
Leder mit silbernen, goldgeränderten Band- und kleinen gepreßten Goldornamenten. Er 
trägt die Inschrift: M. Fabii Quintiliani, Th. Maioli et amicorum. 
Ferner ist eine größere Anzahl von italienischen Bänden aus dem XVII. und 
XVIILJahrhundei-t vorhanden mit reichen Spitzen- und Fächermustern in Goldpressung 
meist auf lichtem, seltener auf dunklem Grunde. 
Unter den französischen Stücken des XVI. Jahrhunderts ist ein schwarzer Ganzleder- 
band aus der Sammlung des Bücherliebhabers Grolier mit gepreßten und vergoldeten 
Randleisten und einem Arabeskenornament in der Mitte zu erwähnen, der eine Papier- 
handschrift mit „Kriegstaten, Auszüge aus hervorragenden Autoren" enthält. Auf dem 
Deckel ist die Bezeichnung: „Jo. Grolierii et amicorum" angebracht. 
Aus derselben Zeit stammt ein schwarzer Lederband, der mit reichem, goldgerän- 
dertem, bemaltem Bandornament und mit dem Wappen der Tudor und den Buchstaben 
ET geschmückt ist. Er enthält Aristoteles' „Politica" in lateinischer Übersetzung. 
Außerdem sind von französischen Arbeiten noch eine Reihe kleiner Bücher in hellen 
Lederbänden rnit bemalten Band- und Rankenornamenten aus dem XVI. Jahrhundert und 
eine Sammlung von Maroquinbänden aus dem XVII. Jahrhundert ausgestellt, die in Feldern, 
die von Bandornamenten gerahmt sind, feine goldgepreßte Blumen- oder Spitzenmuster 
führen. 
Von englischen Bucheinbänden hat die Sammlung des Museums nur solche aus dem 
XVIII. Jahrhundert, dafür aber aus dieser Zeit mannigfache Beispiele. Besonders interessant 
ist eine Anzahl schottischer Einbände. 
Von modernen Arbeiten sind einige englische Bände, darunter „The Treatises of 
Benvenuto Cellini" und „The Pilgrims Progress" hervorzuheben, von den französischen ist 
Saint Andree aus Paris durch seine getriebenen Lederreliefbände bemerkenswert; unter 
den deutschen sticht ein Wiener Einband von Bierbaums „Irrgarten der Liebe" durch 
grellrote ornarnental angeordnete Herzen auf weißem Pergament hervor. 
ESÜCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums 
wurden im Monat September von 92x Personen, die Bibliothek von 397 Personen 
besucht. 
UNSTGEVVERBESCHÜLE. Der Minister für öffentliche Arbeiten hat den 
Professor der Kunstgewerbeschule, Regierungsrat Stephan Schwartz über eigenes 
Ansuchen mit 30. September 1914 in den dauernden Ruhestand versetzt und ihm bei diesem 
Anlasse für seine langjährige ausgezeichnete Dienstleistung den Dank und die vollste Aner- 
kennung ausgesprochen.
	        
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