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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 10)

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erschweren würde, beugt die Javanerin durch starkes Appretieren der Stoffe 
vor. Auch mischt sie in ihr Bienenwachs Dammarharz, um das Fließen des 
Wachses zu vermindern und zugleich größere Klebkraft zu erzielen. 
Damit nun die farbige Wirkung sich auf beiden Seiten des Stoffes 
wiederhole, muß auch die Wachszeichnung zweimal gemacht werden. 
Diese Methode, starkes Appretieren und Wachsmischung, ist die kenn- 
zeichnende javanische Art. Jedoch auf Seide dringt das Wachs sehr schnell 
ein,und der Stoff ist zu dünn, um übermäßiges Stärken ertragen zu können; 
er würde beim späteren Färbeverfahren leicht brechen. Daher kommt es, 
daß die javanische Technik beim alten baumwollenen Materiale geblieben 
ist. Die Seide, die im Indischen Archipel niemals heimisch gewesen ist, wird 
auf Java wohl für Webereien verwendet, sogar das lkat-Verfahren" kommt 
auf Seide vor; aber für die Batikkunst benutzt man fast ausschließlich die 
baumwollenen Stoffe, das alte, einheimische Material. 
Die javanische Technik ist durch diese Methode sehr umständlich 
geworden. Wir Europäer gebrauchen am liebsten wenig appretierte Stoffe 
und reines Bienenwachs, das die Fasern des Stoffes durchdringt und auch 
die Rückseite gegen Farbannahme genügend schützen soll; die Javanerin 
dagegen kocht erst ihr Tuch aus, um alle Stärke zu entfernen. Bei Rot- 
färbung wird der Stoff geölt, in der Sonne getrocknet und mit Lauge nach- 
behandelt, ein Vor- 
gang, der einige Male 
wiederholt werden muß. 
Auch für Braunfärbung 
muß das Tuch auf um- 
ständliche Weise prä- 
pariert werden und ver- 
schiedeneBäderdurch- 
machen. 
Jetzt kann der 
Stoff gestärkt werden 
und wird nach dem 
Trocknen mit einem 
Stocke geschlagen, um 
geschmeidig und glatt 
zu werden. Überdies 
wird noch das Bügel- 
eisen dazu angewandt. 
Bevor die Javanerin 
"' Das Hut-Verfahren be- 
steht aus der farbigen Musterung 
der Kette oder des Schusses vor 
dem Weben. Siehe meine Ah- 
handlung „Eine uralte Webetech- 
Gebatiktes Kopftuch aus dem Frauengefängnis in Semarang (Im Besitz des nik", Textile Kunst und Industrie. 
Verfassers) Juni xgoB, Dresden. 

	        
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