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erschweren würde, beugt die Javanerin durch starkes Appretieren der Stoffe
vor. Auch mischt sie in ihr Bienenwachs Dammarharz, um das Fließen des
Wachses zu vermindern und zugleich größere Klebkraft zu erzielen.
Damit nun die farbige Wirkung sich auf beiden Seiten des Stoffes
wiederhole, muß auch die Wachszeichnung zweimal gemacht werden.
Diese Methode, starkes Appretieren und Wachsmischung, ist die kenn-
zeichnende javanische Art. Jedoch auf Seide dringt das Wachs sehr schnell
ein,und der Stoff ist zu dünn, um übermäßiges Stärken ertragen zu können;
er würde beim späteren Färbeverfahren leicht brechen. Daher kommt es,
daß die javanische Technik beim alten baumwollenen Materiale geblieben
ist. Die Seide, die im Indischen Archipel niemals heimisch gewesen ist, wird
auf Java wohl für Webereien verwendet, sogar das lkat-Verfahren" kommt
auf Seide vor; aber für die Batikkunst benutzt man fast ausschließlich die
baumwollenen Stoffe, das alte, einheimische Material.
Die javanische Technik ist durch diese Methode sehr umständlich
geworden. Wir Europäer gebrauchen am liebsten wenig appretierte Stoffe
und reines Bienenwachs, das die Fasern des Stoffes durchdringt und auch
die Rückseite gegen Farbannahme genügend schützen soll; die Javanerin
dagegen kocht erst ihr Tuch aus, um alle Stärke zu entfernen. Bei Rot-
färbung wird der Stoff geölt, in der Sonne getrocknet und mit Lauge nach-
behandelt, ein Vor-
gang, der einige Male
wiederholt werden muß.
Auch für Braunfärbung
muß das Tuch auf um-
ständliche Weise prä-
pariert werden und ver-
schiedeneBäderdurch-
machen.
Jetzt kann der
Stoff gestärkt werden
und wird nach dem
Trocknen mit einem
Stocke geschlagen, um
geschmeidig und glatt
zu werden. Überdies
wird noch das Bügel-
eisen dazu angewandt.
Bevor die Javanerin
"' Das Hut-Verfahren be-
steht aus der farbigen Musterung
der Kette oder des Schusses vor
dem Weben. Siehe meine Ah-
handlung „Eine uralte Webetech-
Gebatiktes Kopftuch aus dem Frauengefängnis in Semarang (Im Besitz des nik", Textile Kunst und Industrie.
Verfassers) Juni xgoB, Dresden.