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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 10)

mit ihrerWachs- 
Zeichnung an- 
fängt, bringt sie 
auf dem Stoffe 
dieEinteilungan. 
Die Ränder wer- 
den mit Holz- 
kohle oder Blei- 
stift abgeteilt; be- 
kommt das Kopf- 
tuch einen soge- 
nannten Spiegel 
(ein einfarbiges 
Quadrat) in der 
Mitte desTuches, 
dann werden die 
Konturlinien an- 
gegeben. Bei ei- 
nemSarung oder 
Frauenkleide ist 
die geläufige Ein- 
teilung schwieri- 
ger. Ränder fas- 
 
Sen  langen Gebatiktes Kopftuch aus Djakjokarta mit Wolkenmotiven (im Besitz des Verfassers) 
Seiten ein. In der 
Mitte oder am Anfange des länglichen Tuches kommt ein breites, stehendes 
Band, in spitze Dreiecke eingeteilt, das, dekoriert, das Haupt des Sarung 
bildet. An beiden Seiten folgt ein schmaler Streifen mit einem durch- 
laufenden Muster, das sogenannte „Brett", während der übrige Teil „Körper" 
heißt und mit einem Flächenmuster ausgefüllt wird. 
Das so eingeteilte Tuch wird lose auf einen Rahmen aufgehängt, und 
beim Wachszeichnen hält die Zeichnerin den betreffenden Teil auf der Hand 
schräg ausgebreitet. 
Ihr Werkzeug dabei ist der bekannte Tjanting, ein kleines, aber reiz- 
volles Erzeugnis aus Kupfer. Es besteht aus einem kleinen Behälter in Treib- 
arbeit mit einem Ausgusse in Form eines dünnen, abwärts gebogenen 
Röhrchens. Ein reizvolles javanisches Rätsel beschreibt den Tjanting wie 
folgt: es hat den Kelch einer Blume und den Schnabel eines Raubvogels. 
Wenn es von Fünf (den Fingern) verfolgt wird, läßt es dunkle Blutspuren 
(das dunkle Wachs) auf dem weißen Feld zurück. 
Dieser Tjanting wird durch Eintauchen in das Wachstöpfchen gefüllt, 
und das überiiüssige Wachs Hießt im hohlen Teile des Rohrgriffes zurück. 
Jedoch muß der Tjanting stets mit der Spitze nach oben gehalten werden, 
damit keine Wachskleckse durch abfallende Wachstropfen entstehen. Außer-
	        
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