in Josef Mildner zu Gutenbrunn in Niederösterreich ein Meister, der dem
heimischen Glase neue Entwicklungsmöglichkeiten bietet, und im weiteren
Verlaufe der Franziszeischen Epoche gesellen sich die mannigfachen und
reizvollen Spielarten der Überfanggläser hinzu, welche vor 20 Jahren noch
verachtet und geiiissentlich aus dem Gesichtskreise verdrängt, heute wieder
hochwertiges Sammelgut und fast unerschwinglich geworden sind. Zu Beginn
des XIX. Jahrhunderts gab es trotz der langen Kriegswirren noch immer
an zoo Glashütten (in Böhmen allein im Jahre 1818 63 mit 39.600 Ange-
stellten), am Schlusse der Franziszeischen Epoche noch 75 Glashütten und
22 Raffinerien in der Monarchie. Die hervorragendsten Fabriken in Böhmen
waren die gräflich Buquoyschen zu Silberberg, Bonaventura, Paulina,
Georgenthal und Josefsthal auf der Herrschaft Gratzen, die gräflich I-Iarrach-
sche Fabrik zu Neuwelt auf der Herrschaft Starkenbach, die drei fürstlich
Schwarzenbergschenzu
Suchenthal, Adolfhütte
und Ernstbrunn, die
gräflich Desfoursschen
Hütten zu Morchenstern
und die gräflich Kinsky-
schezuRuhenburgMan
sieht, in welch starkem
Maße der heimische
Adel an dieser Industrie
beteiligt war. Im klein-
bürgerlichen Besitze be-
fanden sich die Hütten
im Bezirke von I-Iaida,
die durch ihre geschlif-
fenen und geschnittenen
Glaswaren weithin be-
rühmt wurden. In Mäh-
ren besaß damals das
Haus Liechtenstein Fa-
briken in Blumenbach,
Engelsthal, Boskowitz,
Brumow, Czekow, Ko-
ritschan, Ostrau und
Strany, das Haus Diet-
richstein eine Hütte zu
Protiwanow, auch in
Bodenstadt und Saar
befanden sich Hütten. In
Niederösterreich unter-
hielt der eine Reihe Aus dem mailändischen Tafelaufsatz von Manfredini