glas und raffiniertes buntes Fensterglas wie
Edelsteinimitationen hergestellt, auch Glas-
perlen und Lustersteine von „gedrucktex-n"
Glase. Eine Lehrlingsschule in Neuwelt sorgte
stets für frischen Nachwuchs qualifizierter Ar-
beiterschaft.
Auch Hoffmann in Tassitz, Lötz und
Schmidt in Goldbrunn, Schürer in Blottendorf,
Welz in Gutenbrunn, Eisner in Bergreichen-
stein leisteten Ausgezeichnetes in Reinheit des
Glases, Tiefe und Feinheit des Schnittes und
Schliffes und in Vollendung der Politur. In
bunten, „agatierten", gemalten und vergoldeten
Kristall-, Kreiden- und Beingläsern ragten
außer der Har-
rachschen Fabrik
jene von Zahn
inSteinschönau,
Klimt in Falken-
au und von Kittel
in Kreibitz her-
vor, sie alle aber
übertraf an Lei-
stungsfähigkeit,
technischerMei-
sterschaft und
Eründungsgeist
Friedrich Eger-
mann in Blotten-
dorf. Schon 1810
stellte er als er-
ster das „aga-
tierte" Hellglas
Skizze zu einem Riesenpokal, ausgeführt
in rotem Glase mit braunem Überfang
vonjosef Oppitz in Blonendorf, um 183a
Glashumpen mit Schmelzmalereien nach
Jakob Gauermann von G. S. Mohn, rBzo
(Dr. johann Graf von Meran)
und das Topasglas her, er erfand das Lithyalin
oder Edelsteinglas. Diese Gläser waren nach
Egermanns eigenerBeschreibung innen anders
gefärbt als außen, sie wurden mit Lagen ver-
schiedener Mineralflüsse und Metalloxyde
überzogen und diese durch Schliff an ver-
schiedenen Stellen wieder abgezogen, so daß
sie die Eigenschaft erlangten, im durchfallen-
den Lichte eine andere Farbe zu zeigen als im
reflektierten. Das Egerrnannsche Musterbuch
wies bereits imjahre r 835 mehr als roo Farben-