demselben Manne: Conrad von Sorgenthal, der von Haus aus Kaufmann,
später Militär war - er brachte es bis zum Rittmeister -, 1764 zum
Leiter der gleichfalls vom Staate (1753) gegründeten Nadelburger Metall-
warenfabrik, 1772 zum Direktor der Linzer Wollenzeugfabrik und 1784
zum Direktor der Wiener Porzellanfabrik ernannt wurde, neben denen
er durch einige Zeit auch die staatliche Spiegelglasfabrik in Neuhaus
leitete. Die Linzer Fabrik beschäftigte im Jahre 1784 ungefähr 28.000, fünf-
zehn Jahre später an 30.000 Menschen, im Jahre 1820 nach den schweren
Erschütterungen der Franzosenkriege immer noch 10.000 Personen; 1852
wurde sie an Josef Dierzer verkauft. 1795 wurde auf Veranlassung Sorgen-
thals der Betrieb der Linzer Fabrik, die bis dahin hauptsächlich nur Wollen-
zeug gearbeitet hatte, nach umfassenden Umbauten durch eine Teppich-
manufaktur und 1776 durch eine Abteilung für Tuch- und Kaschmirerzeugung
erweitert. Der Verbrauch von Teppichen war in Österreich bis in die zweite
Hälfte des XVIII. Jahr-
hunderts geringfügig. Um
1780 Eng man in Wien
an, Teppiche zu erzeugen,
1792 errichtete Wilhelm
Greil in Hietzing eine Fa-
brik, in der er Savonnerie-
teppiche herstellte; sie
ging 179g wieder ein. An-
dere Privatunternehmun-
gen waren gleichfalls an
den hohen Kosten der
Stuhleinrichtung und sonst
nötigen Maschinen ge-
scheitert. Die Linzer Fa-
brik nahm die Sache mit
den entsprechenden Mit-
teln in die Hand und schuf
sich bald guten Absatz. Sie
erzeugte zunächst die so-
genannten „aufgeschnitte-
nenTeppichenachNieder-
länder Art" und arbeitete
schon um 1800 auf15 Stüh-
len. Man machte sodann
die „ausgezogenen" (un-
aufgeschnittenen) Teppi-
che in immer vollkomme-
nerer Art. Nach Sorgen-
thal wirkte Hofrat Lacasa, Ofen in Steyr in Oberösterreich